Wohnmobil-Analyse: Ab wann sich der Kauf lohnt

by ML-Redaktion

Das Wohnmobil erfreut sich, nicht zuletzt durch Corona, stetig steigender Beliebtheit. Neben Sicherheitserwägungen, spielt auch die Aussicht auf hohe Flexibilität eine nennenswerte Rolle. Die Vorstellung von Freiheit und Sponteneität in Verbindung mit dem Komfort sich nicht um das lästige Buchen einer Reise zu kümmern ist verlockend.

Das Wohnmobil liegt voll im Trend. Ziel festlegen, Wohnmobil beladen,und entspannt losfahren und das mobile Heim stets dabei. Hinzu kommt dass das Wohnmobil teilweise auch ein Statussymbol geworden ist. Das alles führt dazu, dass deutlich mehr Wohnmobile als in den Vorjahren gekauft wurden. Diese Käufe sind häufig stark emotional begründet, eine Kosten-Nutzenrechnung findet nicht statt, ebensowenig wird die Alternative „Miete“ nicht oder nicht hinreichend geprüft. Das macht die Sache meist sehr teuer.

Die Unterhalts- und Folgekosten für den Erwerb eines Wohnmobils werden gerne unterschätzt. Zudem ist bei vielen Wohnmobil-Käufern der Besitzgedanke auch ein treibender Faktor. Der Ansatz ein Wohnmobil nur temporär zu nutzen und auch nur für die genutzte Zeit zu bezahlen, ist noch nicht sehr verbreitet. Tatsächlich muss man ein Wohnmobil , wie auch ein Feriendomizil nicht kaufen um es zu benutzen. Der durchschnittliche Arbeitnehmer arbeitet zwischen 200- und 220 Tage im Jahr. Der jährliche Urlaubsanspruch schwankt ca. zwischen 20 bis 30 Tagen. Selbst bei Nutzung an Wochenenden wird diese teure Anschaffung viele Tage ungenutzt herumstehen, aber dabei dennoch Kosten bewirken. Auch der Gedanke das Wohnmobil als Alltagsfahrzeug zu verwenden um den Nutzungsgrad zu erhöhen hat mehrere Haken. Im Stadt- und Berufsverkehr verkehr ist es eher unpraktisch und die laufenden Betriebskosten sind üblicherweise höher als beispielsweise die eines Kleinwagens. Wie man es dreht und wendet, damit sich ein Kauf lohnt müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein.

Ein Wohmobil kaufen rechnet sich oft nicht

Immer mehr Menschen haben haben dieses Jahr viel Geld in die Hand genommen und sich ein Wohnmobil zugelegt. Allein im laufenden Jahr verzeichnete das Kraftfahrtbundesamt rund 60.000 Neuzulassungen – 14 Prozent mehr als im bereits sehr starken Vorjahreszeitraum. Aufgrund der hohen Anschaffungskosten für ein Wohnmobil – jenseits der 50.000 Euro – sowie den hinzukommenden laufenden Kosten und dem Wertverlust hat CamperDays einmal berechnet, ab wie vielen Urlaubstagen sich ein Kauf überhaupt rentiert – und ab wann eine Miete eher zu empfehlen ist. Der führenden Buchungsplattform für Wohnmobile zufolge reicht der gesetzliche Urlaubsanspruch in Deutschland dafür schon einmal nicht aus.

So viele Tage sollte das eigene Wohnmobil genutzt werden

Wie die Analyse aufzeigt, sollte ein eigens erworbenes Wohnmobil mindestens 56 Tage im Jahr genutzt werden, damit sich die Kosten gegenüber einer Miete rentieren. Zu diesem Ergebnis führen errechnete 9.820 Euro, die im Schnitt pro Jahr für ein Wohnmobil anfallen. Die Summe ergibt sich aus Finanzierungskosten (1000 Euro), einem stetigen Wertverlust (bis 15 Prozent) sowie Kosten für Abstellung (600 Euro), Versicherung (720 Euro) und Inspektion bzw. Reparatur (500 Euro). Als repräsentatives Beispielfahrzeug nutzte CamperDays den unter Campern etablierten Dethleffs Alkoven Trend A7877-2, der neu für 75.000 Euro zu erwerben ist.

Das Ergebnis der Berechnung:
Für Menschen mit dem gesetzlichen Mindesturlaubsanspruch von 20 Tagen pro Jahr bei einer 5-Tage-Woche lohnt sich der Erwerb nicht.

Raphael Meese, Head of CamperDays.de, kommentiert: „In der Branche sowie bei unseren Kundinnen und Kunden ist ein klarer Trend erkennbar. Nicht mehr nur ältere Menschen haben eine Leidenschaft für das flexible, unkomplizierte und komfortable Reisen mit einem Wohnmobil für sich entdeckt – ganz im Gegenteil: Wir sehen immer mehr junge Kundinnen und Kunden. Da sie die in der Regel noch viel arbeiten, ergibt eine Miete logischerweise auch Sinn.“

Preis für Wohnmobil Mieten im Vergleich

Wer indes dennoch ein Wohnmobil für seinen Urlaub nutzen will, kann auf ein Mietfahrzeug zurückgreifen. Eine Buchung über zwei Wochen für ein vergleichbares Fahrzeug kostet im Schnitt 2.450 Euro – Nebenkosten wie Versicherung oder Wartung inklusive. Für die auf CamperDays meistgenutzte Reisedauer ist die Miete im Vergleich zum Kauf demnach sinnvoller. Auch müssen sich die Mieter nicht um die Instandhaltung oder Sicherheit ihres Fahrzeugs kümmern.

In NRW werden Wohnmobile laut einer Polizeitstatistik bspw. besonders oft gestohlen. Demgegenüber steht jedoch die mangelnde Flexibilität bei der Nutzung, welche die Halter:innen haben. Wer ein Neufahrzeug kaufen möchte, muss sich je nach Modell auf mehr als 1 Jahr Lieferzeit einstellen.

Fazit: Wohnmobil mieten ist meist günstiger als Wohnmobil kaufen

  • Der Kauf eines Wohnmobils rentiert sich erst ab einer Reisezeit von 56 Tagen im Jahr
  • Laufende Kosten sowie Wertverlust führen zu durchschnittlichen Kosten von 9.820 Euro pro Jahr
  • Für die meisten Arbeitnehmer ist Mieten günstiger als kaufen.

Das könnte Sie auch interessieren

Camping-Guide mit Tipps für Anfänger

Quelle: https://www.camperdays.de/blog/presse/miete-versus-kauf über news aktuell

Ähnliche Beiträge

Ich freue mich auf Ihren Kommentar