Welche Kaffeemaschine ist die richtige für mich?

by ML-Redaktion

Aufstehen oder Arbeiten ohne Kaffee können sich viele von uns kaum vorstellen. Doch welche Kaffeemaschine ist für welchen Typ von Kaffeeliebhaber die jeweils richtige? Wir geben einen Überblick über die Vor- und Nachteile von Kaffeevollautomat, Kapsel-, Pad- und Filterkaffeemaschinen – und zeigen Alternativen auf.

Kaffeemaschine: Diese Fragen sollten sich Kaffeeliebhaber vor dem Kauf stellen

Die Auswahl an unterschiedlichen Kaffeemaschinen ist groß. Entsprechend schwer fällt die Entscheidung für die individuell am besten geeignete Maschine.

Mit der Vielfalt an Geschmäckern geht auch eine Vielzahl an Zubereitungsarten einher. Daher rät TÜV SÜD-Produktexperte Christian Kästl:„Wer sich eine Kaffeemaschine kaufen möchte, sollte sich zunächst seiner Vorlieben beim Kaffee trinken bewusst werden.“ Kaffeeliebhaber sollten sich hierzu Fragen zu den eigenen Gewohnheiten stellen wie:

  • Trinke ich eher viel oder weniger Kaffee?
  • Bevorzuge ich Kaffeespezialitäten mit aufgeschäumter Milch oder doch lieber schwarzen Kaffee?
  • Wieviel Platz steht mir für die Kaffeemaschine zur Verfügung?
  • Wieviel Zeit möchte ich für die Pflege der Kaffeemaschine aufwenden?
  • Wie schnell soll der Kaffee am Morgen zubereitet sein?

Kaffeevollautomat: Kaffeevielfalt auf Knopfdruck für Geduldige

Als echte Alleskönner übernehmen Kaffeevollautomaten den kompletten Zubereitungsprozess eines Kaffees. Dieser reicht vom Mahlen der Kaffeebohnen über das Aufbrühen und Milchaufschäumen bis hin zur Reinigung.

Auf Knopfdruck bekommen Kaffeetrinker ihr Lieblingsgetränk in allen erdenklichen Variationen, Stärken und Tassengrößen. Die Bedienung dieser Geräte ist zudem meist selbsterklärend und bedarf keiner langen Einweisung. Auch Vollautomaten, die sich per App ansteuern lassen, sind erhältlich.

„Der Variantenreichtum bei Vollautomaten begeistert Kaffeefans. Allerdings sind diese Geräte nicht nur in der Anschaffung vergleichsweise teuer, sondern auch im Unterhalt. Denn die von den Herstellern empfohlenen Entkalker, Reinigungsmittel sowie die teils aufwändige Wartung dieser Maschinen sind in der Regel keine Schnäppchen“, weiß Christian Kästl.

Die Reinigung ist überdies aufwändig. Gerade das Säubern der Milchschaumdüse nach jedem Gebrauch, das Leeren des Kaffeesatzbehälters oder auch das regelmäßige Entkalken sind unerlässlich für die Hygiene der Kaffeemaschine. Bei einigen Geräten können auch der Stempel und das Sieb zur Reinigung entnommen werden.

„Die gründliche Säuberung des Kaffeevollautomaten ist sehr wichtig, da sich durch die ständige Feuchtigkeit im Inneren der Maschine ein ungünstiges Mikroklima entfalten kann“, fasst der Experte zusammen. Im Fall eines Defekts kann sich zudem meist nur ein professioneller Kundendienst um die Reparatur kümmern.

Für große Haushalte sind Kaffeevollautomaten gemäß Expertenmeinung ohnehin nur bedingt geeignet, denn zeitgleich können maximal zwei Tassen befüllt werden. Durch ihre umfangreiche Ausstattung brauchen Vollautomaten außerdem ausreichend Platz in der Küche.

Vor der Anschaffung eines Kaffeevollautomaten sollten Kaffeeliebhaber auch bedenken, dass sie frühmorgens Zeit für die Kaffeezubereitung benötigen. Denn das Aufwärmen der Leitungen in der Maschine benötigt Zeit – und Kaffee aus einem kalten Kaffeevollautomaten schmeckt nicht.

Kapselmaschine und Kaffeepadmaschine: Die Unkomplizierten für sporadische Kaffeetrinker

Kaffeemaschinen, die mit Kapseln oder Pads befüllt werden, überzeugen in erster Linie durch die einfache Handhabung und schnelle Zubereitung“, beschreibt Christian Kästl die Vorzüge dieser Geräte.

Kapseln und Pads gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Stärken, auch Kaffeemischgetränke wie Cappuccino oder Latte Macchiato mit Karamellgeschmack sind möglich. Besonders für sporadische Kaffeetrinker eignen sich Kapseln gut, da sie selbst nach längerer Lagerung nicht an Aroma einbüßen.

Dank ihrer meist kompakten Größe finden diese Kaffeemaschinen auch in kleinen Küchen Platz.

Wie Vollautomaten können allerdings auch Kapselmaschinen und Kaffeepadmaschinen nur maximal zwei Tassen gleichzeitig befüllen. „Hinzu kommt, dass sowohl die Geräte selbst als auch die Kapseln und Pads im Verhältnis zu Bohnen oder gemahlenem Kaffee relativ teuer und nicht überall erhältlich sind. Je nach Marke kann man sie nur in bestimmten Läden oder online kaufen“, gibt der Produktexperte zu bedenken.

Ein weiterer Nachteil: Besonders Kapseln aus Alu oder Plastik erzeugen viel Müll und sind dadurch eine größere Belastung für die Umwelt.

Selbst wenn der Kaffee immer mit entkalktem Wasser zubereitet wird, muss auch eine Kapselmaschine oder eine Kaffeepadmaschine regelmäßig gereinigt werden. Dafür genügt meist das Durchspülen mit Zitronensäure.

Filterkaffeemaschine: Kostengünstige Lösung für Vieltrinker

Klassische Filterkaffeemaschinen sind die Lösung der Wahl für alle, die viel Kaffee trinken und sich nicht für ausgefallene Spezialitäten mit aufgeschäumter Milch interessieren. Mit diesen Geräten lassen sich einfach und günstig große Mengen Kaffee aufbrühen.

Die Anschaffung einer Filterkaffeemaschine ist je nach Ausstattung und Marke ebenfalls vergleichsweise kostengünstig. Käufer können Geräte mit Isolierkanne oder Warmhalteplatte wählen. Zu lange sollte man den Kaffee allerdings nicht warmhalten, denn nach einiger Zeit schmeckt er oft brandig oder säuerlich.

„Wer den koffeinhaltigen Wachmacher so frisch wie möglich genießen möchte, entscheidet sich am besten für eine Filtermaschine mit eingebautem Mahlwerk. Schwenkfilter, Tropf-Stopp und eine große Einfüllöffnung für Wasser sind ebenfalls empfehlenswerte Produkteigenschaften, um komfortabel und ohne ständigen Wischlappeneinsatz Kaffee kochen zu können“, meint Christian Kästl.

Ob es wirklich eine Filterkaffeemaschine mit App-Steuerung sein muss, muss jeder Verbraucher selbst entscheiden. Abgesehen von regelmäßigem Entkalken ist bei Filtermaschinen keine zusätzliche Wartung notwendig.

Kaffee
Umweltfreundliche Alternative zur Kaffeemaschine: Kaffee-Set bestehend aus einer Tasse, einem Edelstahl-Filter und einem Löffel mit integriertem Tütenclip Foto radbag

Ökologische und geschmackliche Aspekte einer Kaffeemaschine

Ist die Wahl auf einen Maschinentyp gefallen, gilt es, auch ökologische Aspekte zu berücksichtigen.

Kaffeevollautomaten sind den Tag über häufig im Stand-By-Modus. Deshalb lohnt es sich, beim Kauf einen Blick auf den durchschnittlichen Stromverbrauch und die Brühtemperatur zu werfen.

Gute Maschinen erreichen Temperaturen im empfohlenen Bereich zwischen 85 und 93 Grad Celsius. Über 93 Grad leidet nicht nur der Geschmack, sondern auch die Energiebilanz verschlechtert sich. Kaffeemaschinen mit Abschaltautomatik gemäß der Ökodesign- oder ErP-Richtlinie sollten daher Geräten ohne verbesserte Energieeffizienz vorgezogen werden.

Auch die Geschwindigkeit und der Druck, mit dem das erhitzte Wasser durch das gemahlene Pulver gedrückt wird (idealerweise zwischen 7 und 9 Bar), sind maßgeblich für den Geschmack.

„Doch auch bei kostspieligen Maschinen gilt: Guter Kaffee lässt sich nur mit hochwertigen Zutaten zubereiten. Man sollte also nicht am falschen Ende sparen“, rät Christian Kästl.

Umweltfreundliche Alternativen zur Kaffeemaschine

Eine besonders umweltfreundliche Alternative zur Kaffeemaschine sind Kaffeebereiter wie Porzellanfilter, French Press, Chemex oder Karlsbader Kanne. Sie kommen ganz ohne elektrische Energie aus, denn das frisch gemahlene Kaffeepulver wird von Hand aufgegossen, ziehen gelassen und anschließend gefiltert. Dafür sollte für die Kaffeezubereitung am Morgen etwas mehr Zeit eingeplant werden, denn sie dauert länger als ein Knopfdruck auf eine Kaffeemaschine.

Eine weitere Alternative ist der Espressokocher, auch bekannt unter dem Namen Bialetti. Dieser geht zurück auf den Erfinder Alfonso Bialetti, der Italiener hat 1933 ein Patent auf die Espressokanne angemeldet. Allerdings wird im Espressokocher bei einem Druck von 1,5 bis 2,0 bar kein echter Espresso zubereitet, eher ein schwarzer Kaffee ohne Crema. Dessen Zubereitung dauert nur wenige Minuten und kommt ohne Kapseln und Papierfilter aus.

Auch die Wartung des Espressokochers ist einfach. Abspülen unter fließend warmen Wasser genügt. Ab und an kann die Kanne auch in der Spülmaschine gereinigt werden.

Quelle: TÜV SÜD AG

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