In den fünf Nationalparks von Montenegro kann man auf einsamen Trekkingpfade durch faszinierende Naturlandschaften wandern. Die Nationalparks des Mittelmeer-Landes gelten bei Naturliebhabern und Outdoor-Freunden noch immer als echter Geheimtipp. Hier finden sich malerischen Buchten und einsamen Seen, schroffen Bergen mit imposanten Gipfeln sowie lieblichen Wäldern und wilden Schluchten. Auch die pittoresken, alten Dörfern machen den unvergleichlichen Reiz dieser montenegrinischen Regionen aus.
Die Nationalparks im Überblick:
Inhaltsverzeichnis
Für Kletterfreunde, denen ein Gipfel zu wenig ist
Im Winter ist der knapp 400 Quadratkilometer große Durmitor Nationalpark im Norden Montenegros eine beliebte Wintersportregion. Im Sommer zieht er Wanderer, Bergsteiger und Naturliebhaber in seinen Bann. Kein Wunder, überschreiten doch allein 48 Gipfel des Parks die 2000-Meter Grenze.
1980 wurde der Nationalpark Welterbe der Unesco. Die atemberaubende Landschaft mit dem zweithöchsten Gipfel des Landes, dem Bobotov Kuk (2523 Meter), der tiefsten Schlucht Europas (Tara Schlucht, 1300 Meter) und den 18 saphirblauen Gletscherseen ist einmalig und schützenswert. In den weitläufigen, intakten Kiefernwäldern leben noch heute Braunbären, Adler, Wölfe und Luchse.
Wandertipp: Eine der schönsten Aussichten zum Bezimeni Vrh (2487 Meter), Bobotov Kuk (2523 Meter) und dem Djevojka (2440 Meter) bietet der Berg Planinica. Zwischen all den Felsriesen wirkt der Planinica trotz seiner 2330 Meter nur wie ein sanfter Hügel. Vielleicht bedeutet er auch deshalb übersetzt „kleiner Berg“. Im Sommer ist er bei guten Witterungsbedingungen einfach zu besteigen. Die Wege sind gut beschildert.

Foto: Nationale Tourismusorganisation Montenegro
Wandern mit Blick in die Ferne und auf zwei Meere
Wandern im reizvollen Naturschutzgebiet Lovcen gehört zum Pflichtprogramm im Montenegro Urlaub. Das Besondere am Lovcen Nationalpark ist seine Vielfalt: eine einzigartige Mischung aus kulturhistorischen Denkmälern, einer überwältigenden Pflanzenvielfalt und atemberaubende Berglandschaften.
Die Straße von Kotor zur alten Hauptstadt Cetinje am Fuße des Lovcen-Berges ist bereits spektakulär. 25 haarsträubende Serpentinen klettern immer höher hinauf und eröffnen traumhafte Ausblicke.
Für Wanderer gibt es zahlreiche gut ausgeschilderte Wege – von einfach bis anspruchsvoll. Wanderguides führen auf Wunsch auf einsamen Pfaden durch den Park, begleiten Schwindelfreie auf Aussichtsplattformen und vermitteln Wissenswertes über die Region.
Wer den Nationalpark Lovcen besucht, wird schnell Aus- und Weitblick-süchtig. Nach dem die 461 Stufen hinauf zum höchstgelegenen Grabtempel der Welt – dem Mausoleum des montenegrinischen Dichters und Erzbischofs Petar II. Petrovic Njegos auf dem Berg Jezerski Vrh (1657 Meter) – Schritt für Schritt gemeistert sind, wird aus dem erschöpften „Puh“ schnell ein begeistertes „Ah“. Von hier oben genießt man einen fantastischen Ausblick auf gleich zwei Meere: das steinerne der umliegenden Karstlandschaft und das blaue der Adria.

Wandern im einzigartigen Urwald mit großer Artenvielfalt
Der Nationalpark Biogradska Gora, Montenegro, im Zentrum der montenegrinischen Bjelascia-Bergkette ist der zwar kleinste der fünf Nationalparks des Landes, dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, ein ganz besonderer. Neben einer unglaublichen Artenvielfalt und stillen Gletscherseen finden Naturfreunde hier einen der letzten „echten“ Urwälder Europas.
König Nikola I. erkannte den immensen Wert dieser einzigartigen Naturlandschaft und stellte die Region bereits 1878 unter seinen Schutz, nur 14 Jahre nachdem mit dem Yellowstone-Park in den USA der erste Nationalpark der Welt gegründet wurde.
Rund um die Gipfel des Zekova Glava und des Crna in gut 2000 Meter Höhe finden Geübte ein weitläufiges Wegenetz zum Wandern- und eine ergreifende Ruhe.
Beim Wandern einmal der Erste sein
Der Prokletije-Nationalpark im gleichnamigen Bergmassiv im Nordosten Montenegros zählt zu den unberührtesten Gegenden Europas. Auf den Wanderer warten üppige Wälder, schroffe Felsnadeln, spiegelglatte Gletscherseen und absolute Einsamkeit.
Obwohl Prokletije übersetzt „Die Verdammten“ bedeutet, sollte man sich von der Namensgebung nicht abschrecken lassen. Tatsächlich wirken die teils kargen Berge und ganzjährig eisigen Hochplateaus auf den ersten Blick wenig einladend, doch die faszinierende Landschaft ist fast unberührt und die Gastfreundlichkeit der Bewohner in den abgelegenen Tälern unvergleichlich.
Die einsame Bergwelt mit ihren markanten Tälern und Schluchten, wilden Bächen und stillen Gletscherseen lädt zum Wandern, Klettern, Trekken und Erobern ein: Hier gibt es tatsächlich noch Regionen, in die zuvor noch kein anderer Besucher seinen Fuß gesetzt hat.

Für Wanderer, die sich verzaubern lassen wollen
Der Skadar-See erreicht im Frühjahr nach der Winterschmelze etwa die Größe des Gardasees und wird damit zum zweitgrößten See Südeuropas. Mit 270 Vogelarten ist der Skadar-See eines der größten Vogelschutzgebiete Europas. Einige der letzten Pelikane Europas, aber auch Störche, Reiher, Falken und Adler haben hier ein geschütztes Refugium gefunden.
Es ist ein traumhaft schönes, märchenhaft anmutendes Gebiet, umgeben von steilen Bergen, Insel-Klöstern, klaren, türkisfarbenen Gewässern und einem riesigen Teppich aus schwimmenden Seerosen.
Nach dem Wandern auf einem der insgesamt neun markierten Wege durch den Nationalpark kommt man verzaubert zurück. Der See ist der Legende nach aus den Tränen einer Fee entstanden.
Der Besuch der Nationalparks ist kostenpflichtig. Tagestickets ab 2 Euro sowie Karten und ausführliches Informationsmaterial sind in den jeweiligen Besuchszentren erhältlich.
Weitere Informationen finden Sie hier

kommt man verzaubert zurück. Foto: Nationale Tourismusorganisation Montenegro
Tipp: Camping in schönster Natur
Wer das ultimative Outdoor-Feeling noch toppen möchte, sollte im Nationalpark nicht nur wandern, sondern auch hier campen. Umgeben von Bergen und Seen, inmitten wilder Natur wird das Übernachten im Freien zum unvergesslichen Erlebnis. Die Campingplätze bieten genügend Platz für Zelt oder Wohnmobil und verfügen über teils gute Infrastruktur.
Lesen Sie dazu auch unseren Post: Montenegro – Die schönsten Plätze für Camping
Aktuelle Einreisebestimmungen, Stand 14.03.2022
Die Nationale Tourismusorganisation von Montenegro hat uns folgende, erfreuliche Information übermittelt:
Für die Einreise in Montenegro ist kein 3G-Nachweis mehr nötig. Auch für den Besuch von Gaststätten, Kultur- und Sporteinrichtungen ist kein Nachweis mehr erforderlich. Die Maskenpflicht verbleibt immer noch in öffentlich zugänglichen Innenräumen.
Mehr Informationen finden Sie hier: https://sites.google.com/montenegro.travel/covid-19/deu