Den Glücklichen schlägt keine Stunde, doch manchmal müssen selbst sie auf die Uhren schauen. Diese sind als Accessoires mittlerweile eigenständige Designobjekte.
Bei den Damen- und Herrenuhren stehen in diesem Jahr Eleganz und Klarheit im Vordergrund. Stilbrüche sind erlaubt und können tonangebend für das Outfit sein. Was zählt sind Tragekomfort dank flacher Gehäuse und angenehme Durchmesser. Hinzu kommen eine gute Ablesbarkeit und ein harmonisches, unaufdringliches Farbspiel von Zifferblatt und Armband.
Dunkelblau und Dunkelgrün entwickeln sich zu Dauerbrennern, Schwarz übernimmt die Führung. Bordeaux sorgt für Extravaganz, Braun erdet. Bänder und Zifferblätter sind aufeinander abgestimmt – entweder Ton in Ton oder in einer ruhigen, unaufgeregten Abstufung.
Das sind die Uhren Trends 2022:
Inhaltsverzeichnis
Trend 1: Uhren mit hohem Tragekomfort

vor allem elegant und tragefreundlich.
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Ob klassisch, modern oder im minimalistischen Bauhausstil gehalten – die neuen Uhren zeigen sich 2022 vor allem elegant. Erreicht wird dies durch tragefreundliche Durchmesser, bei Damen um 30 Millimeter, bei Herren bevorzugt zwischen 40 und 42 Millimetern.
Retromodelle dürfen diese Grenzen auch gern unterschreiten und spielen ihren Charme auf kleinem Raum aus. Bei Damenuhren sind außerdem rechteckige Gehäuse in schmalen Varianten gefragt, die scheinbar nahtlos ins Armband übergehen.
Passend zu den geringeren Abmaßen schrumpfen auch die Gehäusedicken. Schlanke Modelle bis hin zu Super Slim erhöhen den Tragekomfort und tragen zum eleganten Erscheinungsbild bei.

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Trend 2: Gehäuse strahlen warmen Glanz aus
Silberfarbene Gehäuse haben nach wie vor die Nase vorn. Sollte es jedoch ein Goldton sein, muss Gelbgold vor allem bei den Herren seinen Platz für feines Roségold – massiv oder als Beschichtung – räumen.
Der warme Glanz passt zu jedem Hauttyp, ist unaufdringlich und wirkt edel und stilvoll. Auch Bronze mit ihrer individuellen Patina hat sich fest etabliert.
Zum roséfarbenen Gehäuse werden sowohl dunkelblaue und dunkelgrüne Zifferblätter kombiniert als auch edles Bordeaux und warmes Braun. Beliebt ist aber vor allem die Verbindung von Roségold mit Schwarz.
Trend 3: Edles Bordeaux setzt bei Uhren Akzente
Eine neue Farbe drängt nach vorn: Bordeaux wird zum heimlichen Star auf Zifferblättern und Bändern. Bordeaux vereint Eleganz und einen Hauch Festlichkeit mit einer modischen Attitüde und kann sogar – gut kombiniert – sportliche Züge annehmen.
Sowohl bei den Herren- als auch bei den Damenuhren gewinnt das ruhige und tiefe Weinrot an Bedeutung. Es setzt einen extravaganten Akzent und hebt sich von der Masse der von Blau, Grün, Schwarz und Weiß dominierten Uhren ab.
Besonders edel wirkt Bordeaux in Kombination mit Schwarz auf Zifferblättern mit Gradient Dial und mit Akzenten in Roségold, doch auch Grau und Silber stehen der Farbe gut.

Trend 4: In den Farben der Natur
Der überwiegende Teil der Zifferblätter schwelgt in gedeckten Tönen. Die Beliebtheit von Grün – vor allem Dunkelgrün, aber auch Salbei und Khaki – und Blau – weiterhin in tiefen, dunklen Tönen, aber auch helles eisblau – bleibt ungebrochen.
Vermehrt sind auch wieder braune Zifferblätter zu sehen, vor allem in Verbindung mit braunen Lederbändern und Roségold-Gehäusen. Generell verläuft die Abstimmung der Zifferblätter auf die Armbänder sehr harmonisch. Dabei muss es nicht immer Ton-in-Ton sein, sondern auch sanfte Abstufungen sind möglich. Starke Kontraste werden vermieden.
Ausnahme bildet die zeitlos klassische Kombination von einem hellen Zifferblatt mit silber- oder goldfarbenem Gehäuse und braunem oder schwarzem Lederband, wie sie meist bei Business-Uhren zu sehen ist. Gold- bzw. champagnerfarbene Zifferblätter tauchen hier und da auf und könnten für künftige Trends relevant werden.

Trend 5: Leder wird neu interpretiert
Die Orientierung an mehr Eleganz spiegelt sich auch in der Wahl des Armbands wider.
Geprägte Lederbänder mit leichtem Glanz drücken eine gediegene Klassik aus. Immer mehr rücken jedoch blanke, matte oder auch Veloursbänder in den Vordergrund. Diese haben keine Längsnähte, sondern nur zwei derbe Stiche an den Bandanstößen, die meist farbig abgesetzt sind und einen Self-Made-Charakter versprühen. Das verleiht den Uhren einen legeren, modernen und vor allem jungen Look.
Bei der Farbwahl gewinnen braune Bänder an Beliebtheit. Ihr natürliche, warme Ausstrahlung passt sowohl zu konservativen als auch modernen Designs und wirkt nicht so hart wie Schwarz. Sie werden vermehrt zu braunen und dunklen (dunkelgrün, dunkelblau) Zifferblättern getragen, klassische Looks setzen weiterhin auf Creme, Silber und Weiß.
Für den unkomplizierten Wechsel von elegant zu sportlich sorgen Wechselbänder, die es mitunter zur Uhr dazu gibt. Beliebt sind Leder- oder Edelstahl, aber auch Farbwechsel von Schwarz und Braun.
Trend 6: Uhren in frischem Schwarz
Schwarze Uhren können edel, aber auch sportlich wirken. Die neuen Modelle setzen erfrischende Akzente: Gehäuse, Zeiger und Indexe zeigen klare Linien. Kontrast ist gewünscht und macht Uhren mit schwarzen Bändern und Zifferblättern wieder zu verlässlichen Begleitern.
Der Wunsch nach dem schnellen Erfassen aller Funktionen spiegelt sich darin wider, dass Minuten klar definiert werden – auch bei Damenuhren. Die minutengenaue Anzeige ist dabei kein Merkmal, das nur Schwarz betrifft, sondern findet sich ebenso bei anderen Modellen.
Die prägnanten Metallfarben sorgen für eine edle Ausstrahlung, vor allem Schwarz mit Roségold wird zum eleganten Eyecatcher. Bei den Sportuhren minimiert sich der Kontrast des Gehäuses durch schwarze Beschichtungen und die Verwendung von Titan. Das Zifferblatt bleibt hingegen klar ablesbar und gewinnt durch Farbtupfer in Rot oder Blau an Sportlichkeit.
Trend 7: Kühler Edelstahl trifft Eleganz

Edelstahluhren haben bereits durch das Material eine eher sportliche Ausstrahlung. Bei den Damenuhren wird Eleganz durch Perlmuttzifferblätter und Diamanten zurückgewonnen, gepaart mit kleinen Gehäusedurchmessern.
Klassische Gliederarmbänder sind gefragt, Milanaise spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Bei den Zifferblattfarben dominieren weiß und blau, letzteres vor allem in kühlem Eisblau und sommerlichem Türkis.
Auch bei den Männeruhren gehen Edelstahlmodelle nicht unbedingt mit einer sportlichen Aussage einher, sondern können durchaus elegante Züge aufweisen.
Besonders edel sind Varianten mit Rot- oder Roségold in Bicoloroptik. Die Farbakzente müssen nicht auf dem Band, sondern können auch allein auf dem Gehäuse erfolgen: auf der Lünette, in den Zeigern oder Indexen.
Trend 8: Uhren mit kleiner Komplikation
Mechanische Uhren sind kein Männerthema, sondern liegen ebenso bei Frauen im Trend – nicht nur bei den beliebten Heritagemodellen. Komplikationen haben dabei nicht allein einen funktionalen, sondern auch dekorativen Charakter. Vor allem die Mondphasenanzeige erfreut sich – bei Damen und Herren gleichermaßen – großer Beliebtheit und wird in manchen Modellen besonders auffallend und stimmungsvoll dargestellt.
Einsichten ins mechanische Herz der Uhr werden zugunsten der Eleganz vor allem auf der Rückseite gewährt. So wird dem Wunsch nach einem ruhigen Zifferblatt und einer harmonischen Ausstrahlung Rechnung getragen.
Trend 9: Ikonen mit Ecken
Der Heritagetrend der Männeruhren hat die Damenuhren erreicht. Vorbilder sind Modelle, die an prominenten Größen aus dem Schauspiel- und Kulturbereich sowie Adel zu sehen sind – aus dem aktuellen Zeitgeschehen, aber auch bei Kultgesichtern der Vergangenheit. Sie erreichen den Status von Designerhandtaschen und werden zu begehrten Ikonen.
Zu erkennen sind die Alltime-Favourites für Damen vor allem an ihren quadratischen und rechteckigen Gehäusen, ihrer schmalen Gestalt und dem schlanken, harmonischen Übergang zum Armband.
Bei den Herren fallen Heritagemodelle in der Regel durch kleinere Durchmesser und teilweise ebenfalls kantige bzw. kissenförmige Gehäuse auf. Sie können Sammlerikonen sein oder elegante Gentleman-Uhren, die durch schlanke Zeiger und geschwungene Zahlen akzentuiert sind.
Eine edle Vintageoptik wird auch durch Lederbänder im Used-Look oder Bronzegehäuse erreicht. Zifferblattfarben wie Lachs, Salbei oder Creme unterstützen den historisch angehauchten Charme.

Trend 10: Uhren bleiben Sammlerstücke
Gründe für die wachsende Sammelleidenschaft für hochwertige Uhren gibt es viele: der Wunsch nach einem Stück mit Geschichte, nach Nachhaltigkeit, Exklusivität oder einer guten Investition. Gesammelt werden die großen Ikonen und Evergreens. Doch mehr und mehr stehen auch Nischenmarken im Fokus, die sich durch Modelle mit einem besonderen Design auszeichnen.
Zum Sammler werden nicht nur Fans mechanischer Uhren, die mitten im Leben stehen, sondern bereits jüngere Zielgruppen, die von der Smartwatch über den Second-Hand-Weg und das Thema Nachhaltigkeit oder Wertanlage zu ihrer ersten Luxusuhr gelangen.
Die erwartete Wertsteigerung einer Uhr sollte jedoch nicht ausschlaggebend für den Erwerb eines Modells sein. Eine Uhr will getragen und geliebt werden. Wichtig ist deshalb vor allem die Identifikation mit ihr und die Erweiterung der bisherigen Uhrengeschichte um die eigene.
Autorin: Jeannine Reiher, Quelle: BVSU
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