Der Sommer neigt sich dem Ende zu, der Herbst kündigt sich an. Für das Wandern ist dies neben dem Frühling die schönste Zeit. Ein interessantes Reiseziel für Wander-Freunde ist das Trentino. Die inmitten der Berge liegenden kleinen, historischen Dörfer des Trentino sind mit ihren Geschichten und ihrer reichen Traditionen ein wahrer Geheimtipp. Wir stellen Ihnen die schönsten Dörfer Italiens vor.
Das Trentino gliedert sich in vierzehn touristische Gebiete. Dieses erstreckt sich von den Dolomiten, die seit 2009 als UNESCO-Weltnaturerbe zählen, bis hin zum Nordzipfel des Gardasees. Neben den historischen Städten Trento und Rovereto besticht Trentino vor allem mit seiner vielseitigen Natur. Rund 30 Prozent der Gesamtfläche bestehen aus Naturschutzgebieten. Mediterrane Temperaturen am Wasser und alpines Klima in den Bergen. Die abwechslungsreichen Wetterbedingungen machen Trentino zu einem idealen Reiseziel für Natur-, Kultur- sowie Sportliebhaber.
Inhaltsverzeichnis
Mezzano, geheimnisvolles Dorf im Trentino
Am Fuße der Pale di San Martino liegt die Ortschaft Mezzano. Diese überzeugt mit der künstlerischen Holzarchitektur und den unvergleichbaren Ausblicken auf die Dolomiten. Heute ist das Dorf eine Art Reservoir des alpinen Lebens.
Dem Besucher bietet sich in jeder versteckten Ecke, entlang der Gassen und auf den kleinen Plätzen, ein lebendiges Freilichtmuseum. Das Dorf kann auf einem einfachen Spaziergang entlang verschiedener Themenrouten besichtigt werden, die dazu anregen, die „Geheimnisse des ländlichen Raums“ zu erkunden.

Die Ortschaft Mezzano ist für ihre roten Stühle mit einer darauf liegenden Glocke, die im ganzen Dorf verteilt sind, bekannt. Man braucht sie nur zu läuten. Schon kommt in wenigen Minuten jemand, um eine der vielen Anekdoten und Geschichten dieses magischen Ortes zu erzählen. In dem Ort selbst gibt es zahlreiche alte Brunnen, Waschhäuser und die „lisiera“ – die Gemüsegärten (circa. 250).
Bei einem Spaziergang durch Mezzano beeindruckt besonders die ländliche Architektur und die Tabià mit den Wandmalereien und den alten Inschriften.
Vor allem beeindrucken die berühmten Holzhaufen, die nur an diesem Ort in Kunstwerke verwandelt werden. Sie bieten eine besondere Art von Kunstausstellung im Freien und und werden als „Cataste & Canzei“ bezeichnet. Sie bringen die Besucher an jeder Ecke zum Staunen. In Mezzano beginnt und endet alles in der Natur. Gleiches gilt für die zahlreichen markierten Wanderwege.
Diese gehen von der Ortschaft aus und ermöglichen eine eindrucksvolle Entdeckungstour durch eine noch unveränderte Umgebung. Sowohl zu Fuß als auch mit dem Mountain Bike können Sie den Naturpark Paneveggio – Pale di San Martino erkunden.
Ein typisches Produkt aus dem Gebiet des Primiero ist der Berghüttenkäse Botiro, eine Butter aus unbehandelter Sahne, die aus der Milch von freilaufenden Kühen während der Sommerweide hergestellt wird.
Vigo di Fassa mit Blick auf das Farbspiel der Dolomiten

Ein weiterer Ort der „Schönsten Dörfer Italiens“ in den Dolomiten ist Vigo di Fassa, auch bekannt als die Wiege der ladinischen Kultur. Von dort aus können bei Sonnenuntergang die sich rosa färbenden Dolomiten bewundern werden.
Vigo umfasst viele Weiler, darunter auch Tamiòn, ein kleiner, vier Kilometer vom Dorf entfernter Ortskern, wo sich zwischen den Häusern mit den alten Scheunen eine kleine Kirche erhebt, die der Heiligen Dreifaltigkeit gewidmet ist.
Die gotische Wallfahrtskirche Santa Giuliana, benannt nach der Schutzpatronin des Val di Fassa, ist eine der ältesten im Tal und wurde auf einer prähistorischen Kultstätte, der Castelliere Ciaslìr, errichtet.
Vom Dorf aus gibt es eine Seilbahn, die in wenigen Minuten zum Aussichtspunkt Ciampedìe, dem Tor zum Valle del Vajolet und der Gruppo del Catinaccio – Rosengarten, aufsteigt.
Ein traditionelles, lokales Produkt ist der Käse Cuore di Fassa aus der Käserei Caseificio Sociale Val di Fassa. Es besteht aus roher Vollmilch von den Rinderrassen und reift zwei bis acht Monate.
San Lorenzo-Dorsino und die kleinen Kapellen
Am Fuße der Brenta-Dolomiten und unweit des Lago di Molveno liegt San Lorenzo-Dorsino. Das Bauerndorf entstand das aus dem Zusammenschluss von sieben Weilern (den „Villen“). In jedem können noch heute seltene ländliche Architekturen bewundert werden, die durch einzigartige Elemente wie die „pont“, die befahrbaren Rampen für den Zugang zu den Heulagerstätten, gekennzeichnet sind.
Kleinere Kirchen und Kapellen bieten die Möglichkeit, die zahlreichen Votivsymbole zu entdecken. Gleich außerhalb des Ortes zweigen die Wanderwege in den Parco naturale Adamello-Brenta ab.
Ein typisches Produkt ist die Ciuìga, eine Wurst, die aus ausgewähltem Schweinefleisch und gekochten Rüben besteht.

Rango und die bemalten Fassaden
Ein paar Kilometer von Terme di Comano entfernt liegt die Ortschaft Rango auf der Hochebene von Bleggio. Im Herzen des Dorfes befinden sich Arkaden, Keller, Hauseingänge, Brunnen sowie Steinzäune, gepflasterte Straßen und alte Häuser. Sie alle unterstreichen die alte ländliche Leben im Trentino.
In Rango angekommen, ist „el portech de la Flor“ das erste imposante Gebäude, das ins Auge fällt. Es stellt den ältesten und massivsten Kern des Dorfes dar. Er diente als Inspiration für alle anderen Bauwerke, die in Rango im Laufe der Zeit errichtet wurden.
Nach einem kurzen Spaziergang erreichen Sie den nahegelegenen Weiler Balbido, eines der „bemalten Dörfer“ des Trentino. Hier sind die Fassaden zahlreicher Häuser mit großen, von der Bauernwelt inspirierten „Wandgemälde“ von nationalen und internationalen Künstlern verziert.
Ein typisches Produkt dieser Gegend sind die Nüsse aus Bleggio, die in der zweiten Septemberhälfte noch von Hand geerntet werden. Auf den belüfteten Dachböden der Häuser werden diese auf natürliche Weise gewaschen und getrocknet.
Canale di Tenno und das Haus der Künstler
In Canale di Tenno können Sie auf den gepflasterten Wegen zwischen Gebäuden, Steinbögen, Arkaden und stabilen Mauern spazieren. Das charmante daran, Sie sind dann nur wenige nur wenige Kilometer vom Gardasee entfernt. Das Dorf ist eine geschichtsträchtige ländliche Siedlung.

Entlang gepflasterter Gassen, die sich unter den Bogengängen befinden, werden Gäste Zeugen einer jahrhundertealten, bäuerlichen Lebensweise. In den alten Steinhäusern befinden sich heute Kunsthandwerksläden und traditionelle Lokale.
Eines der weltweit bekannten Wahrzeichen ist das Haus der Künstler „Giacomo Vittone“. Von März bis Dezember finden dort zahlreiche Ausstellungen und künstlerische Veranstaltungen statt.
Der Lago di Tenno ist ein echtes Juwel in der Nähe des Dorfes Canale. Er ist berühmt für die Farben seines Wassers – von Türkisblau bis Smaragdgrün. Je nach Jahreszeit, Wasserstand und Wetterbedingungen wechselt er die Farbe des Wassers.
Ein typisches Produkt der Region ist das Carne Salada.
Bondone im Trentino, das Dorf der Köhler
Zu guter Letzt ist auch das alte Dorf Bondone einen Besuch wert. Das Dorf befindet sich in der Nähe des Lago d’Idro. Es stellt das letzte der Trentino-Dörfer – in der zeitlichen Reihenfolge – dar. Das Dorf wurde als letztes in die Liste der „Schönsten Dörfer Italiens“ aufgenommen.
Bondone ist die südlichste Gemeinde des Valle del Chiese an der Grenze zur Lombardei. Es entstand der Geschichte nach als Dorf der Köhler. Durch die schmalen mittelalterlichen Gassen mit Kopfsteinpflaster sowie die Straßenbögen, die den Weg zu den steilen Stufen zwischen den Häusern ermöglichen, lässt Besucher in die Welt der Köhler eintauchen.
Vier Monate lang verweilten die Köhler mit ihren Familien in Bondone. Dann zogen sie im Frühjahr für die Herstellung von Holzkohle in die benachbarten Täler. Im Herbst galt das Dorf somit als verlassen und verweilte in Stille.
In der Umgebung ist das faszinierende Castel San Giovanni einen Besuch wert, eine alte Festung der Grafen Lodron aus dem 12. Jahrhundert. Wegen ihrer unzugänglichen Lage auf einem Felsvorsprung mit Blick auf den Lago d’Idro ist sie ein besonders schöner Anblick. Die Gegend ist außerdem bekannt für die die Täler des Flusses Chiese, die vor allem unter den Angelfreunden bekannt sind.
Unser Tipp:
Das Museo degli Usi e Costumi della Gente Trentina (Museum der Sitten und Bräuche der Trentiner Bevölkerung)
Das Museum wurde den Volkstraditionen des Trentino gewidmet und wartet mit einem beeindruckenden Angebot auf. Es ist der bedeutendsten ethnografischen Museen Italiens und des europäischen Alpenraums. Das Angebot ist absolut beeindruckend:
- Fünf Stockwerke,
- 43 Säle und
- über 12.000 Exponate
zu alpinen Traditionen und dem alten Bauerngewerbe ermöglichen dem Besucher eine faszinierende Zeitreise in das alte Trentino.
Mehr Information über das Trentino finden Sie hier
Quelle: Trentino Marketing