Die derzeitige Situation beim Heizöl und Gas und die hohen Benzinpreise belasten unseren Geldbeutel. Clever sparen im Alltag ist angesagt. Zugleich wollen viele etwas gegen die Abhängigkeit von fossilen russischen Brennstoffen tun.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Berlin, hat daher 10 Verbraucher Tipps zusammengestellt, die den Geldbeutel und das Klima schonen. So lassen sich mit einfachen Mitteln Heizöl, Gas und Benzin sparen:
Inhaltsverzeichnis
Mit optimierter Heizung Heizöl oder Gas sparen
Heizungen können optimiert werden, allerdings nur unter Volllast, also in der Heizperiode. Konkrete Maßnahmen zur Heizungsoptimierung umfassen:
- Vorlauftemperatur absenken, um die Effizienz der Heizungsanlage zu erhöhen.
- Hydraulischer Abgleich, was bis zu 5 Prozent der Heizenergie einspart. Mehr hierzu finden Sie hier.
- Das Entlüften der Heizkörper kann die Energieausgaben um bis zu 15 Prozent reduzieren.
Falls Sie sich unsicher fühlen, selbst ihre Heizung umzustellen, empfiehlt die DUH auf Beratungsangebote zurückzugreifen. Dazu gehören zum Beispiel Verbraucherzentralen und Energieberater.
Extra-Tipp der Meerlady-Redaktion:
Mithilfe des Heizkosten-Rechner auf www.heizspiegel.de kann man in wenigen Minuten errechnen, wie groß das persönliche Sparpotenzial ist und wo genau sich sparen lässt.
Richtig Lüften
Besser kurzes Stoßlüften statt längere Kippöffnung. Denn dauerhaft gekippte Fenster sorgen nicht für den notwendigen Luftaustausch. Es entweicht nur Wärme, was wiederum den Energieverbrauch erhöht. Am besten öffnen Sie mehrmals täglich für 5 bis 10 Minuten alle Fenster (Querlüften). Mehr dazu finden Sie hier.
Raumtemperatur reduzieren
Falls es die Bedingungen zulassen, sollte die Raumtemperatur reduziert werden. Schon ein Grad weniger, etwa von 22 auf 21 Grad Raumtemperatur, kann bis zu 6 Prozent Heizöl oder Gas und somit Kosten einsparen.
Die Temperatur in der Wohnung oder in einzelnen Räumen lässt zum Beispiel mit zeitgesteuerten Thermostaten regeln. Die warme Luft verteilt sich besser, wenn keine Gegenstände vor der Heizung stehen.
Fenster gut abdichten
Undichte Fenster oder Türen können Sie in Eigenregie mit Dichtstreifen isolieren. Je nach Ausgangszustand der Fenster und Türen sind damit bis zu 20 Prozent Einsparungen bei den Heizkosten möglich. Die selbstklebenden Dichtstreifen werden dabei einfach passgenau angeklebt und vermeiden so Energieverlust, aber auch störende Zuggeräusche.

Gebäude sanieren und Heizöl oder Gas sparen
Eigentümer können sich einen individuellen Sanierungsfahrplan für Gebäude erstellen lassen und sich über mittelfristige Handlungsoptionen informieren. Das sind beispielsweise die Dämmung der Gebäudehülle, der Einbau einer Wärmepumpe oder der Austausch alter Fenster.
Extra-Tipp der Meerlady-Redaktion:
Einen ersten Überblick bietet der Modernisierungs-Rechner auf www.co2online.de/modernisieren . Für eine unabhängige Energieberatung gibt es bis zu 80 Prozent Zuschuss vom Staat.
Solarmodule installieren
Wer kann, sollte Solarmodule auf dem Balkon oder Terrasse anbringen. So erzeugen Sie zu Hause Strom aus erneuerbaren Energien. Das dient dem Klimaschutz, reduziert mittel- bis langfristig Ihre Energiekosten und spart fossile Energie ein.
Extra-Tipp der Meerlady-Redaktion:
Die Investition in ein 300-Wp-Balkonkraftwerk kostet etwa 800 bis 900 Euro und will gut überlegt sein. Damit erzeugt man jährlich circa 270 kWh und spart unter Berücksichtigung der aktuellen Stromkosten circa 80 Euro pro Jahr. Die Investition würde sich somit in etwa 10 Jahren amortisieren. Näheres zur Anschaffung, Kosten, Betrieb und Amortisation finden Sie in einer Balkonkraftwerk-Ratgeber-Serie.
Öffentlichen Nahverkehr nutzen
Fahren Sie Fahrrad statt Auto oder steigen Sie auf den ÖPNV um. 40 Prozent der Autofahrten sind kürzer als 5 Kilometer und lassen sich oft problemlos mit dem Fahrrad meistern. Hier gibt es ein großes Einsparpotenzial, da gerade bei einem kalten Motor ein Auto am meisten Sprit verbraucht. Prüfen Sie zudem, ob Sie Strecken nicht mit dem Bus oder der Bahn zurücklegen können.
Fahrgemeinschaften bilden
Stehen Bus und Bahn nicht für Ihre Strecke zur Verfügung, können Fahrgemeinschaften das Mittel der Wahl sein – gerade in ländlichen Räumen. In einem Auto sitzen statistisch im Schnitt gerade einmal 1,5 Personen, obwohl oftmals 5 Personen darin Platz hätten. Schon zu zweit zu fahren bedeute: 50 Prozent weniger Emissionen und Sprit.
Geschwindigkeit reduzieren
Der Kraftstoffverbrauch ist bei höheren Geschwindigkeiten überproportional hoch. Wenn Sie auf der Autobahn 100 km/h und auf der Landstraße 80 km/h anstatt 100 km/h fahren, sparen Sie massiv Sprit ein. Das macht sich bei den derzeit hohen Benzinpreisen rasch im Geldbeutel bemerkbar.
Würden alle Menschen in Deutschland jetzt nur 100 km/h auf der Autobahn und 80 km/h auf der Landstraße fahren, würden wir 3,7 Milliarden Liter Sprit und 9,2 Millionen Tonnen CO2 einsparen.
Im stationären Einzelhandel einkaufen
Wer auf Online-Bestellungen verzichtet und stattdessen im stationären Einzelhandel einkauft, spart Sprit ein. Wichtig ist aber auch hier: Wirklich Sprit sparen lässt sich insbesondere dann, wenn man klimafreundliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn nutzt oder ganz emissionsarm zu Fuß geht oder mit dem Fahrrad fährt.
Quellen: Deutsche Umwelthilfe, co2online gemeinnützige GmbH, Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V., Techem GmbH
Das könnte Sie auch interessieren: