Thymian ist im mediterranen Raum seit tausenden von Jahren im Einsatz. Die alten Römer, Griechen, Ägypter und andere mediterrane Kulturen schätzten dieses Gewächs nicht nur als Küchen- sondern auch als Heilpflanze und beschrieben in vielen Dokumenten dessen umfassenden Nutzen. Die Gattung der Thymiane umfasst mehr als 200 Variationen. In diese Gruppe gehören auch seine allseits beliebten Verwandte wie Majoran und Lavendel.
Der Name kommt aus dem Griechischen „thymos“, was Kraft und auch Mut bedeutet. Im 11. Jahrhundert brachten Benediktinermönche den Thymian nach Deutschland, wo er schnell zu großer Beliebtheit kam. Auch die berühmte Äbtissin Hildegard von Bingen dokumentierte im 12. Jahrhundert vielerlei Anwendungen des Thymians.
Im Mittelalter war Thymian im gesamten deutschsprachigen Raum als Heilpflanze etabliert. Durch seinen hohen Anteil an ätherischen Ölen wirkt er, viele andere mediterranen Kräuter, verdauungsfördernd und desinfizierend.
Inhaltsverzeichnis
Wie schmeckt Thymian?
Thymian erfreut durch seinen kräftig herzhaften und leicht herb-bitteren Geschmack. Er erinnert ein wenig an Majoran, allerdings mit einer insgesamt leicht herben Note. Am sehr aromatischen herb-würzigen Duft ist er leicht von anderen Küchenkräutern zu unterscheiden.
Wenn Sie eine Thymianblüte in der Hand zerreiben riechen Sie diesen einzigartigen kräutigen Duft sofort und ohne Probleme. Wenn Sie dabei die Augen schließen können Sie sich dabei gut eine Kräuterwiese in der Provence oder eine Macchia in Italien vorstellen. Das kommt nicht von ungefähr.
Thymian in der Küche – ein mediterranes Universalgewürz
In der mediterranen Küche ist Thymian geradezu essentiell, und findet umfangreiche Verwendung. Dies gilt insbesondere für die italienische als auch für die südfranzösische Küche. Die berühmten „Kräuter der Provence“ und auch viele beliebte mediterrane Rezepte wären ohne Thymian geschmacklich deutlich ärmer.
Geflügel- und Fischgerichte sowie Meeresfrüchte, interessanterweise auch deftigere Speisen wie zum Beispiel Lammbraten oder Rinderfilet, erfahren durch das Kraut eine intensive aromatische Steigerung. Auch bei Gemüse wie beispielsweise Auberginen, Kürbis, Zucchini und sogar Paprika erweist sich dieses mediterrane Gewürz als Geschmacks-Booster.
Salat-Rezept mit Thymian
Wenn Sie mediterrane Rezepte zubereiten wollen, ist Thymian schlichtweg unabdingbar. Dank seiner universellen Verwendbarkeit hat dieses Gewürz einen Stammplatz in Ihrem Gewürzregal verdient. Ein schmackhaftes Salat-Rezept mit Thymian ist der
Libanesischer Kichererbsensalat, aromatisch und einfach

Einfache und pfiffige Anwendungen
Essig anreichern
Damit nicht genug. Wie wäre es mit selbstgemachtem Thymian-Essig? Die Zubereitung ist einfach. Nehmen Sie einen großen Bund frischen Thymian, den Sie gut abspülen und dann gut abtropfen lassen. Legen Sie das Kraut mit Weinessig für ca. zwei Wochen in ein gut verschlossenes Glasbehältnis. Lassen Sie es ca. zwei Wochen ziehen, dann abseihen, filtern und in eine dunkle Glasflasche füllen. Lagern Sie den Thymian-Essig an einem kühlen, dunklen Ort und verfeinern Sie damit den nächsten Salat. Sie werden angenehm überrascht sein.

Honig veredeln
Auch Honig kann auf einfache Weise geschmacklich veredelt werden. Nehmen Sie ca. 5 Teelöffel getrockneten Thymian und vermengen Sie ihn mit ca. 250 Gramm flüssigem Imkerhonig. Das ganze ebenfalls ca. zwei Wochen ziehen lassen. Sie können die Kräuter dann abseihen, aber das empfehlen wir nicht. Lassen Sie dieses wundervolle Kraut im Honig und genießen Sie es.

Foto: PollyDot / Pixabay

Olivenöl – Variation
Wenn Sie ein paar Stengel Thymian in eine Flasche Olivenöl geben und das wiederum ein paar Wochen ziehen lassen, haben Sie ein wundervoll aromatisches Würz-Öl, dass nicht nur Salaten und Rohkost, sondern auch vielen anderen Speisen eine interessante Note verleiht.
Mediterrane Bratkartoffeln
Sie mögen Bratkartoffeln? Vielleicht haben Sie bislang Rosmarin als Gewürz benutzt, und das ist auch gut so. Wenn Sie jedoch stattdessen Thymian verwenden, bekommt diese eher alltägliche Zubereitung einen neuen, ganz individuellen Charakter.


Essbare Blüten
Die Blüten und Samen dieses mediterranen Krauts sind zudem essbar, ebenso können Sie mit frische Thymian-Blüten Ihre mediterranen Speisen optisch attraktiver gestalten.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe
Thymian enthält eine ganze Reihe ätherischer Öle. Der wichtigste Inhaltsstoff ist das sogenannte Thymol. Diese Substanz ist unter anderem Eigenschaften desinfizierend, weswegen sie auch in der Heilkunde, in vielen Mundspülungen und in Naturkosmetika enthalten ist.
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Lavendel – Wirkung, Anwendung, Anbau und Pflege
Anbau und Pflege von Thymian
Thymian braucht viel Sonne. Wenn Sie ihn im Topf anbauen, sollte dieser daher an einem hellen Ort platziert werden. Es ist ein anspruchsloses Gewächs, das es Ihnen nicht übelnimmt, wenn Sie mal das Gießen vergessen. Dieser mediterrane Zeitgenosse gedeiht auch gut in einer Kräuterspirale, sofern sie an einem sonnigen Platz steht. Auch in einem Steingarten fühlt er sich wohl. Der Boden sollte trocken und kalkreich sein.

Hier finden Sie Tipps zum Anbau im Topf
Quelle: Stadt-Land-blüht.de
Dieses mediterrane Kraut ist grundsätzlich winterhart. Wenn Sie es im Garten anbauen, sollte es bei großer Kälte mit etwas Stroh oder Ähnlichem abgedeckt werden. Wenn es dagegen längere Zeit heiß und trocken sein sollte, ist ein gelegentliches Wässern angebracht.
Blütezeit und Ernte
Die meisten Thymianarten blühen im Juni bis Juli. Kurz vor der Blütezeit ist die Konzentration an vielfältigen Wirkstoffen besonders hoch, daher sollte das Kraut idealerweise auch kurz vor dem Blühen geerntet werden. Wenn Sie es im Garten anbauen, ist die beste Zeit dafür morgens oder vormittags. Auch während der Blütezeit können Sie es noch ernten, allerdings ist dann der Geschmack weniger intensiv.
Sie können das Kraut nach dem Ernten entweder frisch in der Küche verwenden oder einfrieren. Ebenso können Sie es an einem eher schattigen Platz trocknen und im Jahresverlauf als Trocken-Gewürz zu benutzen.
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