Gerade jetzt lockt das Sommerwetter viele Menschen zum Picknick ins Freie. Zurück bleiben viel zu oft achtlos weggeworfene Abfälle. Die Vermüllung (engl. Littering) schadet Umwelt, Mensch und Tier und verursacht hohe Kosten. Wie Sie mit richtiger Mülltrennung Littering vermeiden und damit einen wichtigen Beitrag für die Umwelt leisten.
Picknicken ist die einfachste und entspannteste Form des Essengehens. Treffen Sie sich mit der Familie oder Freunden draußen. Dazu brauchen Sie einen schönen Strand, eine Waldlichtung oder einfach ein grünes Fleckchen, eine Decke, etwas Geschirr und was Leckeres zum Essen. Anschließend bitte den Müll mit nach Hause nehmen.
Das sogenannte Littering hat in den letzten Jahren laut einer vom Umweltbundesamt (UBA) beauftragten Studie (Mai 2020) zugenommen. Als Littering wird das achtlose Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfällen im öffentlichen Raum bezeichnet.
Wie Bürger selbst das Littering vermeiden können, erklärt Axel Subklew, Experte der Initiative „Mülltrennung wirkt“: „Wer zum Beispiel ein Familien-Picknick im Park oder in der Natur plant, sollte die passenden Abfalltüten gleich mit einpacken. Picknick-Überbleibsel können so direkt vor Ort getrennt, mitgenommen und zu Hause in die Papiersammlung, die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack, in Bio- und Restmülltonnen und in Glascontainer entsorgt werden. Das schont sowohl die Umwelt als auch die schönen Parks und Grünanlagen.“
Welche Picknick-Abfälle in welche Tonne gehören
Die Regel lautet: Leichtverpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und Verbundmaterialien gehören in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack. Beim Picknick sind das zum Beispiel Kunststoffschalen und -folien, Eisverpackungen, leere Joghurtbecher, Chips-Tüten, Senftuben oder Kronkorken, Alu-, Blech- oder Kunststoffdeckel.
Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton kommen in die Papiertonne. Das gilt auch für Papiertragetaschen oder kleine Papiertüten vom Bäcker, Metzger und Obstladen. Pappteller und Papierservietten hingegen sind ein Fall für die Restmülltonne. Dort hinein gehören auch Lebensmittelreste und sogar Einweggrills sowie die verbrannte Holzkohle. Sie muss vollständig gelöscht und erkaltet sein.
Wenn auf Einweggeschirr aus Plastik nicht verzichtet werden kann, wird auch das nach Gebrauch in den Restmüll entsorgt. Denn in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gehören ausschließlich Verpackungen.
Leere Glasverpackungen wie Saft- und Weinflaschen, Gurken- oder Olivengläser werden, nach Farben Weiß, Braun und Grün sortiert, in die jeweiligen Glascontainer geworfen. Andere Farben, wie zum Beispiel blaue Flaschen, gehören in den Container für Grünglas, da Grün bei der anschließenden Verwertung die meisten Fehlfarben verträgt.


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So schonen Sie auch beim Picknick Umwelt und Ressourcen
Beim Picknick liegengelassener Abfall gefährdet Kleintiere und Pflanzen. Er schadet der Umwelt durch sich absetzendes Mikroplastik oder übertragene Schadstoffe.
Wer nach dem Picknick seinen Müll liegen lässt, muss mit hohen Bußgeldern rechnen. Das gilt auch für Essensreste. Diese sind rechtlich gesehen Müll und können für die Umwelt „schwer verdaulich“ sein. „Achtlos weggeworfene Lebensmittel – auch Obst und Gemüse – verschandeln die Natur und können Folgen für das jeweilige Ökosystem haben“, erklärt Sascha Nuß, Jurist bei der R+V Versicherung.
Bananenschalen beispielsweise verrotten erst nach mehreren Jahren. Auch andere tropische oder subtropische Früchte wie Orangen, Kiwi und Ananas zersetzen sich hierzulande nur langsam.

mehr braucht es nicht für ein Picknick. Foto: Guru-Shop.de

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Wie Sie Bußgelder vermeiden
Deshalb sind für mangelhafte Müllentsorgung im Freien auch Bußgelder möglich. „Je nach Stadt oder Gemeinde müssen die Picknicker mit zehn Euro oder mehr rechnen“, sagt R+V-Experte Nuß. „Bei großen Müllmengen oder bei der Entsorgung in Naturschutzgebieten sind jedoch deutlich höhere Geldstrafen möglich. Das können auch mal mehrere hundert Euro sein.“
Für die Überreste des Picknicks empfiehlt es sich, immer eine Plastiktüte oder eine Transportdose mitzunehmen. Zu Hause korrekt entsorgte Verpackungen können recycelt werden. Das schützt das Klima und wichtige Rohstoffe bleiben erhalten.
Quellen: Initiative „Mülltrennung wirkt“ und R+V Infocenter
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