30 Prozent nutzen eigene Behältnisse beim Lebensmitteleinkauf oder für den „Coffee to go“. Das ist weitaus weniger für das Abholen von Essen in der Gastronomie.
Auch im anhaltenden Lockdown ist es möglich, eigene Behältnisse für den Einkauf von Lebensmitteln oder die Mitnahme von Speisen zu verwenden. Diese Möglichkeit nutzen meistens oder immer fast 30 Prozent der Deutschen. Dies sowohl beim Lebensmitteleinkauf im Supermarkt, beim Metzger oder in der Bäckerei oder beim „Coffee to go“ mit eigenem Mehrwegbecher.
Beim Abholen von Essen zum Mitnehmen in der Gastronomie nutzt hingegen nur zwölf Prozent eigene Behältnisse. Das zeigt eine repräsentative Befragung des Forsa-Instituts im Auftrag des Lebensmittelverbands Deutschland, die der Spitzenverband heute veröffentlicht hat. Dazu hat Forsa 1.003 erwachsene Deutsche zur Mitnahme von eigenen Behältnissen für Heißgetränke, für frische Lebensmittel sowie für fertig zubereitete Speisen befragt.
Kaffee zum Mitnehmen: Mehr als ein Viertel nutzt häufig mitgebrachte Mehrwegbehältnisse
13 Prozent der Deutschen kaufen regelmäßig, d. h. mindestens einmal pro Monat, einen frisch zubereiteten Kaffee oder Tee zum Mitnehmen. 14 Prozent tun dies nur ein- oder mehrmals pro Jahr. Von den unter 60-Jähigen geben deutlich mehr Befragte an, sich zumindest hin und wieder einen „Coffee to go“ zu kaufen, als von den älteren Befragten. Zudem kaufen sich eher die Einwohner von Großstädten (100.000 oder mehr Einwohner) hin und wieder einen „Coffee to go“.
Von allen, die häufiger einen Kaffee zum Mitnehmen kaufen, gaben zwölf Prozent an, immer einen eigenen, mitgebrachten Mehrwegbecher zu verwenden. 15 Prozent gaben an, dies meistens zu tun, 28 Prozent zumindest hin und wieder. 45 Prozent der „Coffee to go“-Käufer gaben an, nie einen Mehrwergbecher zu verwenden.

Bildrechte: Lebensmittelverband Deutschland e. V.
Müll vermeiden beim Einkauf von Lebensmitteln
In vielen Lebensmittelgeschäften wie Bäckereien, Fleischereien oder an den Frischetheken im Supermarkt sind eigene Behältnisse für die Einkäufe zulässig. Zwei Drittel der Befragten verwenden daher eigene Behältnisse. So einfach kann Müll vermeiden sein.
Sieben Prozent der Befragten gaben an, immer, 22 Prozent meistens ein eigenes Gefäß zum Einkaufen von Lebensmitteln mitzubringen. Rund ein Drittel der Befragten bringt nie ein eigenes Gefäß wie eine Kunststoff-Dose zum Verpacken der Lebensmittel ins Geschäft mit. Männer (41 Prozent) gaben dabei häufiger an als Frauen (30 Prozent), nie ein eigenes Behältnis zu verwenden. Bei der Betrachtung der Altersgruppen fällt eines auf. Die jüngeren Befragten (18- bis 29-Jährige) bringen mit 17 Prozent häufiger eigene Gefäße zum Lebensmitteleinkauf mit.

Essen zum Abholen: nur wenige Deutsche bringen eigene Behältnisse mit
Vor dem Hintergrund der COVID-19-Eindämmungsmaßnahmen dürfen Restaurants und Cafés in Deutschland ihre Speisen nur noch liefern oder an Abholer ausgeben. 70 Prozent aller Befragten haben im aktuellen Lockdown Essen in einem Restaurant, Lokal oder Café bestellt und vor Ort selbst abgeholt. Dabei sticht die Gruppe der 18- bis 29-Jährigen hier mit dem höchsten Wert heraus: 87 Prozent dieser Altersgruppe haben Essen bestellt und abgeholt.
Im Gegensatz dazu haben von den über 60-Jährigen nur 53 Prozent Essen bestellt. Nur wenige derjenigen, die in der letzten Zeit Speisen in einem gastronomischen Betrieb abgeholt haben, haben fünf Prozent immer und sieben Prozent meistens eigene Mehrwegbehältnisse mitgebracht, um das Essen darin abfüllen zu lassen. 15 Prozent gaben an, solche selten zu nutzen. 73 Prozent nutzten nie eigene Behältnisse. Hier fällt die Gruppe der über 60-Jährigen auf: Zwölf Prozent von ihnen gaben an, immer ein eigenes Behältnis zum Abholen ihrer Speisen mitzubringen. Das ist deutlich mehr als in allen anderen Altersgruppen.
Als Begründung dafür, selten oder nie eigene Behältnisse mit zum Restaurant genommen zu haben, geben 49 Prozent an, dass sie nicht wussten, ob das Restaurant das akzeptieren würde. 31 Prozent wussten nicht, ob das überhaupt erlaubt ist. 24 Prozent haben nicht daran gedacht und 23 Prozent fanden es zu kompliziert und unpraktisch, eigene Gefäße mitzunehmen. 13 Prozent geben an, keine geeigneten Behältnisse zu besitzen, 8 Prozent hatten hygienische Bedenken. 7 Prozent geben an, das Restaurant hätte mitgebrachte Behältnisse aus hygienischen Gründen bzw. coronabedingt abgelehnt.
Müll vermeiden mit eigenen Mehrwegbehältnissen
Müll vermeiden ist ein Dauerthema. Daher weist der Lebensmittelverband Deutschland darauf hin, dass es auch in Corona-Zeiten grundsätzlich zulässig und möglich ist, eigene Behältnisse in Lebensmittelgeschäfte und die Gastronomie mitzubringen. Dies unter der Voraussetzung, dass dort ein paar zusätzliche Regeln der Lebensmittelhygiene beachtet werden.
Quelle: Lebensmittelverband Deutschland e. V.
Der Lebensmittelverband Deutschland e. V. ist der Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Ihm gehören Verbände und Unternehmen der gesamten Lebensmittelkette „von Acker bis Teller“, aus Landwirtschaft, Handwerk, Industrie, Handel und Gastronomie an. Daneben gehören zu seinen Mitgliedern auch private Untersuchungslaboratorien, Anwaltskanzleien und Einzelpersonen.
Weiterführende Informationen
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