Mediterrane Lebensweise – die 12 Säulen des Dolce-Vita-Prinzips (3 von 3)

by ML-Redaktion

Das Leben ist nicht immer einfach, Stress, Hektik und Sorgen sind nur allzu oft unsere Begleiter. Geld alleine macht auch nicht glücklich, und wenn mal nicht genug da ist, kann das Sorgenpaket noch belastender werden. Wie der mediterrane Mensch mit dieser Situation umgeht, das Leben dennoch genießt und seine Würde bewahrt.

Materielle Bescheidenheit – Weniger ist mehr

Jeden Tag werden wir mit Werbung aller Art konfrontiert. Die Botschaft ist immer die gleiche: „Kaufe dies oder das, gib uns dein Geld“, „Du bist nur noch einen Kauf vom Glück entfernt.“ Wer dieser Aufforderung nachkommt endet in der Stressfalle und darbt im Hamsterrad, glücklicher wird er nicht. Das meiste, was die Werbung feilbietet, braucht kein Mensch. Im mediterranen Lifestyle ist ein glückliches Leben ist von materiellen Gütern weitgehend unabhängig. Das heißt nicht, dass wir in klösterlicher Armut leben, sondern uns sehr genau überlegen sollten, wie viel wir für Konsum arbeiten wollen. Diese Arbeitszeit wiederum verringert die Lebens-Genuss-Zeit. Statt „viel“ lohnt es sich in „gut“ zu investieren. Das gilt für die häusliche Einrichtung genauso wie für das persönliche Outfit.

Das mediterrane Flair, die Eleganz und die entspannte Atmosphäre, die wir am mediterranen Ambiente so schätzen, speist sich daher unter anderem aus den Säulen Stilbewusstsein, Individualität und Achtsamkeit. Eine schöne Wohnungseinrichtung, die nicht überladen ist, einige gute Kleidungsstücke, die zur Persönlichkeit passen, und die Vermeidung von Überflüssigem erhöhen die Lebensqualität, reduzieren den Stress und schonen langfristig den Geldbeutel.


Resilienz – Akzeptieren was ist und das Beste daraus machen

Jenseits aller Touristen-Romantik und Vorurteile ist das Alltags- und Arbeitsleben im Mittelmeerraum deutlich beschwerlicher als in Deutschland.  Die Wege und Arbeitszeiten sind häufig länger, die Arbeitsbedingungen oftmals anstrengender. In vielen Teilen des Mittelmeerraums stellt die 37,5 -Stunden-Woche etwa die Hälfte des wöchentlichen Arbeitspensums dar. Ineffiziente Regierungen und Staatsbürokratien, schwache Sozialsysteme, Wirtschaftskrisen, Naturkatstrophen und anderes führen zu schwierigeren Alltagsbedingungen als in Deutschland. Der Staat als Institution ist oft keine Hilfe, sondern eher Teil des Problems. Das mediterrane Alltagsleben beinhaltet daher deutlich mehr Erschwernisse, Sorgen und Ungewissheiten als das deutsche Gegenstück. 

Resilienz ist – vereinfacht ausgedrückt – die Fähigkeit, psychische und sozialen Druck standzuhalten und die daraus resultierenden Probleme zu bewältigen. Resilienz ist letztlich eine Geisteshaltung, die auf Akzeptanz der Realität und effektiver Problemlösung fokussiert.

In dieser Denkweise haben es die mediterranen Nachbarn über Jahrhunderte zu hoher Meisterschaft gebracht. Ungeachtet anfänglicher Temperamentsausbrüche werden die Realitäten und deren Probleme akzeptiert. Hindernisse aller Art werden pragmatisch und häufig mit viel Kreativität überwunden. Das Fundament dieser Geisteshaltung ist, trotz aller Widrigkeiten, eine positive, realistische Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten.

Im mediterranen Lifestyle werden Hindernisse als natürlicher Bestandteil des Lebens betrachtet, die es durch Einfallsreichtum, Entschlossenheit und Kreativität zu überwinden gilt. Man wartet nicht auf den Staat oder irgendwelche Wunder, im mediterranen Raum gilt „Selbst ist der Mann / die Frau“.


Gelebte Zeit – Nicht nur arbeiten, auch das Leben genießen

Es mag erstaunlich klingen, aber Zeitmanagement ist im mediterranen Raum ein alter Hut. Schon vor ca. 2000 Jahren haben römische und griechische Philosophen wie Seneca und Epiktet lehrreiche Schriften zu diesem Thema verfasst, die heute noch verlegt werden und nichts an Aktualität eingebüßt haben. Auch wenn es für den Touristen nicht immer offensichtlich ist, Zeit ist im mediterranen Lifestyle ein kostbares Gut.

Ohne die Zukunft aus den Augen zu verlieren, lebt der mediterrane Mensch im „Hier und Jetzt“. Diese Geisteshaltung ist im Mittelmeerraum deutlich stärker ausgeprägt als in Mittel- und Nordeuropa. Das bewirkt ein gänzlich anderes Lebensgefühl und andere Prioritäten. Diese Mentalität hat eine Jahrtausende alte Tradition, die sich auch in philosophischen und religiösen Werken umfassend wiederfindet. 

Die positive gesundheitliche Wirkung dieser Denkweise wird von der modernen Medizin und Psychologie in vielen Studien bestätigt. Es wird durchaus hart gearbeitet, doch die vielen kleinen und schönen Momente des Alltags werden bewusst wahrgenommen und genossen.


Kulturbewusstsein – Stolze Träger und Erben der Kultur

Der mediterrane Raum ist unbestritten die Wiege der europäischen Kultur. Vieles was uns heute selbstverständlich erscheint, ist eine kulturelle Errungenschaft dieser Region. Die Mittelmeeranrainersind zu Recht stolz auf das kulturelle Erbe ihrer Region. Sie verstehen sich als Träger und Erbe ihrer Kultur. 

Der mediterrane Raum ist unbestritten die Wiege der europäischen Kultur. Das kulturelle Erbe und dessen Werte etc. sind als Quelle für Ästhetik und Eleganz wichtiger als andere Einflüsse. Kultur und Kunst beeinflussen in hohem Maße das mediterrane Leben und werden im Alltag bewusst und intensiv gelebt. Das hat auch Einfluss auf die Höflichkeits- und Umgangsformen. Vieles davon bleibt dem Tagestouristen und Pauschalreisenden verborgen. Das Kulturbewusstsein ist ein wichtiges Element des mediterranen Lifestyles und Lebensgefühls. Es beeinflusst das Empfinden der persönliche Würde und des Stolzes, ohne dabei in Arroganz zu verfallen.


In unseren Rubriken „News“, „Mediterrane Küche“ und hier in der Rubrik „Gesunder Lebenstil“ finden Sie regelmäßig Inspirationen sowie praktische Tipps um die 12 Säulen des Dolce-Vita-Prinzips im Alltag erfolgreich anzuwenden.

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