Die mediterrane Ernährung gilt als die gesündeste der Welt. Nun haben Forscher der Universität Hohenheim, Stuttgart, in ihren Studien erneut die gesundheitsfördernde Wirkung dieser Ernährungsweise nachgewiesen. In einem Ratgeber beschreiben sie, wie man durch die mediterrane Ernährung effektiv die eigene Gesundheit verbessern kann.
Die mediterrane Ernährung schmeckt gut, ist einfach und langfristig umzusetzen. „Zudem hat die mediterrane Ernährung viele unterschiedliche Facetten und ist für Menschen jeden Alters, jeder sportlichen Aktivität und jeder Ernährungsform geeignet“, sagt Dr. Benjamin Seethaler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Ernährungsmedizin & Prävention der Universität Hohenheim.
Er hat zusammen mit Prof. Dr. Stephan C. Bischoff, Leiter des Fachgebiets Ernährungsmedizin & Prävention der Universität Hohenheim das Buch „Mediterrane Ernährung“ geschrieben, das im Trias Verlag erschienen ist. „Die Leser erfahren, wie sie ganz konkret etwas für ihre Gesundheit machen können.“, sagt Prof. Bischoff.
Im ersten Teil erläutern die Autoren leicht verständlich die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur mediterranen Ernährung und die vorbeugende und heilende Kraft dieser Ernährungsweise. Zudem listen die Forscher übersichtlich auf, welche Lebensmittel zur mediterranen Ernährung gehören. Diese lassen sich mit Hilfe anschaulicher Ernährungs-Pyramiden nach eigenem Geschmack kombinieren.
Inhaltsverzeichnis
Mediterrane Ernährung: Hohenheimer Forscher belegen gesundheitliche Vorteile
„In unseren Studien konnten wir nachweisen, dass eine mediterrane Ernährung zu besseren Blutwerten und einer verbesserten Magen-Darm-Gesundheit führt“, erklärt Dr. Benjamin Seethaler. Er hat die positiven gesundheitlichen Effekte der Mittelmeerküche im Rahmen seiner Promotion in Hohenheim erforscht. Die Erkenntnis: Eine mediterrane Ernährung schützt aktiv vor Herzinfarkt, Arteriosklerose, Krebs und Diabetes.
Für das populärwissenschaftliche Buch zu diesem Thema haben die Wissenschaftler der Universität Hohenheim ihre Erkenntnisse verständlich aufbereitet. Sie geben einen spannenden Einblick in den Körper und erklären, wie sich die Ernährung auf den Blutdruck, den Fettstoffwechsel, die Blutgefäße und als Schutz vor Krebsentstehung auswirkt.
„Kurzfristige Diät- und Ernährungstrends haben in aller Regel keinen gesundheitlichen Mehrwert. Damit ein Ernährungs- und Lebensstil gesundheitsfördernd wirkt, muss man langfristig am Ball bleiben. Wenn es – wie bei der mediterranen Ernährung – schmeckt, fällt das leicht“, so Bischoff.

Foto: AdobeStock /timolina
Leckere Rezepte für einen gesunden Lebensstil
Mit dem Buch zeigen wir, dass man durch die Ernährung effektiv die eigene Gesundheit verbessern kann“, betont der Arzt Prof. Bischoff.
Für die Praxis hält das Buch im zweiten Teil 110 Rezepte bereit. Diese wurden aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen von der Ökotrophologin Bettina Snowdon extra für dieses Buch entwickelt. In engem Austausch mit den Wissenschaftlern hat die Rezept-Entwicklerin praktische Gerichte wie beispielsweise gefüllte Omelette, Paella oder Walnuss-Aufstrich für den Alltag kreiert.
Dass die Rezepte schmecken, kann Dr. Seethaler bestätigen. Er hat einige der Rezepte selbst getestet. „Wenn ich ein Rezept empfehlen darf, dann auf jeden Fall den Bohnen-Walnuss-Aufstrich“, so der Forscher.
Rezept Bohnen-Wallnuss-Aufstrich
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Zutaten für 4 Personen
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 4 Thymianzweige
- 1 Dose weiße Bohnen (250 g Abtropfgewicht)
- 4 EL Olivenöl
- 50 g Walnusskerne
- 2 EL griechischer Joghurt
- ½ TL scharfes Paprikapulver
- 1 EL frisch
- gepresster Zitronensaft
Zubereitung
- Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Thymian waschen, trocken schütteln und Blättchen abstreifen. Bohnen in einem Sieb abgießen, unter fließendem kaltem Wasser waschen und gut abtropfen lassen.
- 2 EL Olivenöl in einem kleinen Topf erhitzen. Zwiebel darin glasig andünsten, dann den Knoblauch kurz mitdünsten. Bohnen und Thymian zu fügen und 4 bis 5 Minuten mitdünsten.
- In der Zwischenzeit die Nüsse in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis sie zu duften beginnen. Vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen und hacken. Dann zusammen mit den Bohnen grob pürieren. Restliches Olivenöl und Joghurt untermischen. Mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Zitronensaft abschmecken.
- Das passt dazu kräftiges Vollkornbrot.
Mediterrane Ernährung: Essen wir künftig Mikroalgen statt Fisch?
Die Forschenden der Universität Hohenheim beschäftigt außerdem, wie man die Ernährungsweise künftig noch nachhaltiger gestalten kann.
Fisch spielt in der mediterranen Küche wegen der gesunden Omega-3-Fettsäuren eine wichtige Rolle. „Fische enthalten diese gesundheitsfördernden Fettsäuren, da sie sich zum Teil von Mikroalgen ernähren, die eben diese enthalten“, erklärt Dr. Seethaler. Die Überlegung der Forschenden ist nun: Können Menschen auch direkt von den Mikroalgen profitieren, ohne Fisch als „Zwischenstation“ der Omega-3-Fettsäuren“ zu verzehren?
„Aus ernährungsmedizinischer Sicht erscheint es sehr vernünftig, den Speiseplan um Mikroalgen zu erweitern, die in kontrollierten Bedingungen wachsen und dadurch praktisch frei von Schadstoffen sind. Vor allem unter Nachhaltigkeitsaspekten ist es vorteilhafter, Algen in Aquakultur zu züchten statt Fische“, so die schnelle Antwort von Prof. Dr. Bischoff.
Zu diesem Thema soll es bald Neuigkeiten aus der Universität Hohenheim geben.
Quelle: Universität Hohenheim
Das könnte Sie auch interessieren:
Leckere Rezepte aus der mediterranen Küche