Kaffee – was Sie beim Kauf beachten sollten

by News Redaktion

Kaffee ist das Lieblingsgetränk der Deutschen, das hat sich durch Homeoffice noch weiter verstärkt. Laut Deutschem Kaffeeverband stieg der Pro-Kopf-Konsum im Jahr 2020 auf 168 Liter. Das entspricht 20 Tassen, die pro Kopf mehr getrunken wurden als im Vorjahr. Welcher gemahlene Kaffee der beste ist und was Sie beim Kaffeekauf beachten sollten.

Die Zeitschrift Öko-Test hat 20 gemahlene Kaffees untersuchen lassen. Testsieger ist der Bio-Kaffee „Faires Pfund“ von Fairtrade-Pionier GEPA, der die Note „gut“ erhielt. Insgesamt fielen 14 von 20 untersuchten gemahlenen Kaffees durch. Auch in der Einzelkategorie „Kaffeeanbau/Transparenz“ konnte der GEPA-Kaffee als einziger mit der Bestnote „sehr gut“ überzeugen. Hier gehen die sechs Bio-Anbieter im Gegensatz zu konventionellen Anbietern mit gutem Beispiel voran.

Am schlechtesten im Testergebnis „Kaffeeanbau/Transparenz“ schnitten Kaffees namhafter Marken ab. Laut Öko-Test zählt der „Faires Pfund Bio Kaffee“ auch in Sachen Inhaltsstoffe zu den Besten im Test (Kategorien „Inhaltsstoffe“ und „Sensorik“ jeweils die Einzelnote „gut“). Viele Kaffees landeten dagegen im Mittelfeld oder sogar bei Note „ausreichend“ und „mangelhaft“.

Abwertungen gab es bei allen Kaffees für den Nachweis von Furan, das beim Rösten entsteht.

Kaffee gemahlen
Im Test: 20 von 14 gemahlene Kaffees fielen durch.
Foto: Pixabay Elias Shariff Falla Mardini

Was Kaffee von Espresso unterscheidet

Obwohl beide Getränke Kaffeebohnen als Basis haben, unterscheiden sie sich bei Bohnenröstung, Mahlgrad und Zubereitung deutlich: Beim Kaffee fließt Wasser durch das Kaffeepulver und nimmt so Aromen, Koffein und andere Inhaltsstoffe mit. Der gemahlene Kaffee für Filterkaffee hat eine Korngröße von 0,4 bis 0,6 mm.

Beim Espresso hingegen wird Wasserdampf durch das Pulver gedrückt und schlägt sich als Konzentrat in der Espressotasse nieder. Espressopulver wird noch feiner gemahlen. Bohnen für Filterkaffee sind heller geröstet als für Espresso. Damit beide Zubereitungsarten optimal gelingen, müssen das Rösten und Mahlen der Bohnen spezifisch bzw. unterschiedlich erfolgen.

Reinheitsgebot auch bei Kaffee

Dort, wo Kaffee als Bezeichnung genannt ist, darf laut Kaffeeverordnung auch nur Kaffee enthalten sein. Zugesetzte Zucker und Aromen müssen auf der Packung angeben werden.

Wenige ausgewählte Zusatzstoffe sind nur in Rohkaffee, Zichorie, Kaffeeersatz und Kaffeezusätzen zugelassen und unterliegen den Deklarationsgesetzen. Hersteller, Verpacker oder Verkäufer müssen die Warenbezeichnung angeben (z.B. Rohkaffee, Röstkaffee, Kaffeeersatz). Bei manchen Produkten muss der Gehalt an Kaffee-Extrakt-Trockenmasse deklariert werden. Auch die Angabe „entkoffeiniert“ ist vorgeschrieben, falls dies zutrifft.

Kaffeesorten und Anbaugebiete

In Deutschland dominieren die Kaffeesorten Arabica und Robusta. Während die Sorte Arabica als feiner im Aroma gilt, liefern Robusta-Bohnen einen volleren Körper und eine bessere Crema. Arabica erzielt am Weltmarkt in der Regel höhere Preise als Robusta.

Die Sortenangaben sind jedoch kein Qualitätshinweis an sich, allenfalls ein geschmacklicher Hinweis. Ob eine Kaffeebohne im Hochland gereift ist, sagt schon mehr aus über die Qualität des Kaffees aus. Je höher der Kaffee angebaut wird, desto langsamer reifen die Bohnen. Umso feiner sind die ausgeprägten Aromen.

Erntemethode je nach Anbaugebiet

Kaffeepflanzen blühen, reifen und welken gleichzeitig. Die „Ernte von Hand“ gilt bei Verbrauchern oft als vermeintliches Qualitätsanzeichen. Ausschlaggebend ist jedoch, nach welcher Methode man die reifen Kaffee-Kirschen erntet.

Bei der Picking-Methode pflückt man zunächst nur die reifen Kirschen. Unreife Früchte reifen am Zweig nach. Bei der Stripping-Methode wird alles gleichzeitig vom Zweig gestreift und nachsortiert. „Gestrippt“ werden kann maschinell oder mit der Hand. Die Erntemethode hängt von der Größe und Lage des Anbaugebietes ab sowie von der Kaffeesorte ab.

Experten achten bei der Qualitätsbewertung der Bohnen auf den Anteil gebrochener Bohnen. Bei der Maschinenernte entsteht mehr Bruch als bei der Handernte. Mehr als fünf Prozent Bruch lässt Geschmackseinbußen befürchten. Form, Bräunung und Größe der Bohnen sollten gleichmäßig sein. Kleine Löcher in den Bohnen deuten auf vorherigen Schädlingsbefall.

Kaffee, die drei Nachhaltigkeitssiegel
Beim Kaffeekauf bieten drei Nachhaltigkeitssiegel dem Verbraucher Orientierung.
Foto: Pixabay / Engin Akyurt

Kaffee mit verschiedenen Nachhaltigkeitssiegel

Kaffee stellt laut Deutschem Kaffee-Verband die Lebensgrundlage von weltweit 125 Millionen Menschen dar. Der Marktanteil von nachhaltig zertifiziertem Kaffee liegt in Deutschland bei zirka zwölf Prozent.

Das Fairtrade-Siegel etwa zielt auf verbesserte Anbau- und Arbeitsbedingungen von benachteiligten Kleinbauernfamilien in den Herstellerländern. Kaffee mit EU-Bio-Siegel erfüllt Europas Kriterien für den ökologischen Landbau. Die Siegel von UTZ/Rainforest Allianz unterstützen mehr Klimaschutz in den Herkunftsländern.

Die ausführlichen Testergebnissen von Öko-Test finden Sie hier.

Quellen: Gepa, Tüv Süd

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