Grünkohl, das mediterrane Powergemüse

by ML-Redaktion

Jedes Jahr im Winter, wenn sich ein Gemüse nach dem anderen aus der Erntesaison verabschiedet, läuft Grünkohl zur Hochform auf. Frost, der anderen Gemüsearten so gar nicht behagt, ist für diesen Kohl ein klarer Vorteil. Denn bei niedrigen Temperaturen steigt der Zuckergehalt der würzig-herben Kohlblätter und macht sie süßlich-aromatisch.

Diese sind nicht nur lecker, sondern auch in puncto Wuchs etwas ganz Besonderes. Die stark gekrausten Kohlblätter mit den kräftigen Mittelrippen bilden anders als die typischen Vertreter der Kohlfamilie keinen klassischen Kopf, sondern wachsen unmittelbar am Strunk.

Heute ist er in Deutschland vor allem in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen zuhause. Doch seinen Ursprung hat diese Kohlart vermutlich in Italien und Griechenland. Bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. wurden in Italien verschiedene Kohlsorten beschrieben, darunter solche, die unserem heutigen Grünkohl ähneln.

So gesund ist das Wintergemüse

Der kalorienarme Grünkohl gehört zu den eiweiß- und kohlenhydratreichsten Kohlarten. Seine krausen Blätter stecken voller Vitamine A, C und K. Hinzu kommen Folsäure, Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen und Omega-3-Fettsäuren. Hundert Gramm Grünkohl enthalten so viel Kalzium wie ein Glas Milch. Auch kann man sich dank seines hohen Ballaststoff-Gehalts so richtig satt an ihm essen kann.

Wann man Grünkohl kaufen sollte

Es empfiehlt sich, Grünkohl erst nach dem ersten Frost zu kaufen. Die niedrigen Temperaturen sorgen dafür, dass der Zuckergehalt in den würzig-herben Kohlblätter steigt – und das macht sie süßlich-aromatisch.

Daran erkennt man frischen Kohl

Frischen Grünkohl erkennt man an seinen dunkelgrünen, festen Blättern. Bei der Auswahl sollte man auf frische, zarte Blätter achten. Diese sind meist zarter und haben einen milderen Geschmack als die großen. Gelbliche Verfärbungen sind ein Zeichen dafür, dass der Kohl schon zu viel Wasser verloren hat.

Wie das Wintergemüse lagern sollte

Als Wintergemüse fühlt sich Grünkohl in der Kälte besonders wohl. Der Kühlschrank oder ein kühler Kellerraum sind daher der ideale Ort zur Aufbewahrung. Dort bleibt der Kohl problemlos bis zu einer Woche knackig.

Grünkohl kochen – so geht´s

Zunächst die einzelnen Blätter vom Strunk schneiden und die groben Blattrippen mit einem scharfen Messer entfernen. Danach die Blätter gründlich waschen, denn in den krausen Blättern können sich Erde, Sand oder Steinchen festsetzen.

Kohl kann eine blähende Wirkung haben, die sich durch Blanchieren abbauen lässt. Dazu die Grünkohlblätter für etwa 5 Minuten in sprudelnd kochendes Salzwasser tauchen, mit einer Schaumkelle herausheben und in eiskaltem Wasser abschrecken. So behält das Gemüse seine kräftig grüne Farbe.

Durch das Blanchieren verkürzt man außerdem die Garzeit und erhält wertvolle Vitamine. Junge Blätter sind gar, sobald sie in sich zusammenfallen, harte Blätter, wenn sie weich und zart sind.

Tipp: Senföle regen die Verdauung an und machen den Kohl bekömmlicher.

rezept gruenkohl
Grünkohl lässt sich auch mit orientalischen Aromen verfeinern. Foto: BVEO/Ariane Bille

Grünkohl zubereiten

Die Zubereitungs- und Geschmacksvarianten des vitalisierenden Gemüseklassikers sind schier grenzenlos.

Traditionell wird Grünkohl meist als Eintopf mit Pinkel – einer Grütz- bzw. Bregenwurst – oder Kassler zubereitet. Ein Klassiker, um dessen Urheberschaft sich die Städte Bremen und Oldenburg noch heute streiten. Lange Jahre galt dieser Kohl als traditionelle Hausmannskost aus Omas Winterküche.

Als echten Hipster findet man ihn heute auch in so extravaganten Rezeptkreationen wie Grünkohleis oder Grünkohlkuchen. Kulinarische Trendsetter trinken ihn heute als Smoothie oder als Energie-Booster gegen trübes Winterwetter. Sie genießen ihn in einer knackigen Salat-Bowl zum Lunch oder greifen beim Snacken gerne zu knusprig-gesunden Kale-Chips.

Die mediterrane Küche kennt viele Grünkohl-Rezepte, wie beispielsweise in der apulischen Hausmacherküche „cavolo verde stufato“, eine Gemüsepfanne mit Grünkohl, grünen Oliven, Zwiebeln und Tomaten.

Probieren Sie auch folgende Tipps:

Grünkohl kann auch roh verzehrt werden. Geben Sie den feingehackten Kohl in den Salat geben.

In Weißwein und Butter geschwenkter Grünkohl ist ein extravaganter Begleiter von Fischgerichten

Experimentieren Sie bei der Zubereitung von Grünkohl mit orientalischen Aromen. Das Rezept von der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V., Berlin, für Grünkohl-Falafel finden Sie hier.

Quelle: Deutschland – Mein Garten (BVEO)

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