Damit lassen sich Kartoffeln keimfrei lange lagern

by ML-Redaktion

Bisher war es nicht möglich, die Herbst-Kartoffeln bei Raumtemperatur in der Küche mehrere Monate zu lagern. Das wird nun mit einem einzigartigen Kartoffelsack möglich, den tschechische Wissenschaftler entwickelt haben. Wie Sie damit Kartoffeln lagern und so Lebensmittelverschwendung vermeiden können.

Viele von uns kennen diese Herausforderung: Bislang mussten die im Herbst geernteten Kartoffeln immer frostfrei, dunkel und luftig gelagert werden. Doch wer hat schon einen solchen Keller oder Abstellraum.

Jetzt lassen sich Kartoffeln auch bei Raumtemperatur lange keimfrei lagern. Möglich wird dies mithilfe eines speziellen Kartoffelsacks, den Wissenschaftler der Tschechischen Universität für Landwirtschaft in Prag entwickelt haben.

So funktioniert das Kartoffel lagen im Kartoffelsack

Ein Jutesack nimmt fünf oder zehn Kilogramm gesunde, trockene, ungeschnittene Hebst-Kartoffeln auf und ermöglicht deren Lagerung unter häuslichen Bedingungen.

Der dreilagige Sack besteht aus Jute, Vliesstoff und einer Folie. Letztere hält das Licht ab und sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit im Beutel bleibt. Dadurch trocknen die Kartoffeln nicht aus und werden nach Angaben der Wissenschaftler auch nicht grün.

Wichtigster Teil des Kartoffelsacks ist ein kleiner mit ätherischem Kümmelöl getränkter Beutel, der in zwischen die Kartoffeln gelegt wird. Das Kümmelöl verdunstet im Inneren des Sacks und verhindert so wirksam das Keimen der Kartoffeln.

Der Kartoffelsack wurde zwei Jahre in Laboren getestet. Die Experimente zeigten, dass sich die Kartoffeln bis zu sechs Monaten in dem Kartoffelsack lagern lassen, ohne zu keimen. Dadurch bleiben die Kartoffeln länger frisch und alle wichtigen Nährwerte erhalten.

Diese Wissenschaftler vereinfachen das Kartoffel lagern

Den Kartoffelsack hat Pavel Klouček von der Tschechischen Universität für Landwirtschaft erfunden: „Die Tests wurden in Gläsern mit Kartoffeln durchgeführt, in die verschiedene ätherische Öle hinzugefügt wurden. In den Experimenten stellten wir fest, dass das ätherische Öl des Kreuzkümmels die Kartoffeln am Keimen hinderte. Im Nachhinein haben wir durch eine Literaturrecherche herausgefunden, dass bereits die Inkas bestimmte Pflanzen verwendeten.“

Hier wird der Kartoffelsack hergestellt

Die Wissenschaftler sammelten zunächst Gelder von künftigen Kunden auf einer Crowdfunding-Plattform und startete dann die Massenproduktion. Der Kartoffelsack Zembag wird vom Unternehmen Terpenix, einer Ausgründung aus der Universität, vertrieben. Die Säcke werden in der tschechischen Stadt Hradec Králové von Menschen mit Behinderungen in einer geschützten Werkstatt hergestellt.

Die Wissenschaftler haben sich bewusst gegen eine billige Fertigung in China entschieden. Sie wollen vielmehr Menschen unterstützen, die keine Möglichkeit haben, eine normale Beschäftigung zu finden.

In einem Sack für 37 bzw.46 Euro lassen sich fünf oder zehn Kilogramm Kartoffeln lagern. Der Hersteller gewährt 5 Jahre Garantie.

Weitere Informationen und ein Video finden Sie unter:  www.zembag.de

Quelle: Terpenix

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