Einen Gutschein zu verschenken ist kein Zeichen von Ratlosigkeit oder Verlegenheit. Der Gedanke dahinter ist klug und kommt von Herzen. Weiß doch der Beschenkte selbst am besten, was ihm wirklich gefällt oder was er gerade benötigt. Eine repräsentative Umfrage offenbart Einblicke in die Kunst des Schenkens und Beschenkt-Werdens.
Schenken macht glücklich. Die meisten Menschen freuen sich über Geschenke, was sich neurobiologisch begründen lässt. Unser Belohnungssystem reagiert auf positive Reize mit der vermehrten Ausschüttung der Glückshormone Dopamin und Opioid. Das „richtige“ Geschenk kann deshalb wahre Glücksgefühle auslösen.
Die erkennbare Freude des Beschenkten macht zudem den Gebenden glücklich, denn es signalisiert: Du hast etwas richtig gemacht. Im Idealfall freuen sich also beide Seiten über ein Geschenk.
Nicht jedes Geschenk kommt gut an
Doch beim Schenken gibt es eindeutig Luft nach oben, ganz gleich, ob unter Freunden, Paaren oder in der Familie. Über 50 Prozent der Befragten räumten ein, von einem Geschenk schon einmal enttäuscht gewesen zu sein. 35 Prozent von ihnen erhielten die frustrierende Gabe vom Vater oder der Mutter. Fast genauso häufig liegen aber auch Freunde, Freundinnen und Bekannte daneben. Immerhin 33 Prozent der Befragten bescheinigten ihnen mangelhafte Geschenk-Intuition.
Auch in Paarbeziehungen gehört gelegentlicher Frust dazu. Mehr als jeder Fünfte war laut Umfrage schon einmal enttäuscht über die Geschenkwahl des geliebten Menschen. Ein Lichtblick sind jedoch die Kinder. Ihre Geschenke machen fast immer Freude, nur weniger als 3 Prozent der Befragten haben es anders erlebt.
Die häufigsten Geschenk-Fehlgriffe gibt es laut den Befragten bei Kleidung, Parfum, Schmuck und Büchern. Dabei scheint der gute alte Geschenk-Tipp der „SOS-Geschenke“ (Socken-Oberhemd-Schlips) ein für alle Mal ausgedient zu haben. Socken, Hemden und Krawatten wurden bei den enttäuschenden Geschenken besonders häufig genannt. Auch Bettwäsche und Haushaltsgeräte machten den Befragten nur wenig Freude.
Diese Altersgruppe liebt den Gutschein
Gutscheine sind bei Schenkenden und Beschenkten überaus beliebt, und das über alle Altersgruppen. So verschenken 81 Prozent der 18 bis 24-Jährigen oft oder gelegentlich Gutscheine, bei den 25 bis 34-Jährigen sind es 83 Prozent, bei den 35 bis 44-Jährigen 85 Prozent, bei den 45 bis 54-Jährigen 81 Prozent. Lediglich die Zielgruppe 55+ liegt mit 76 Prozent ein wenig darunter.
Besonders die deutschen Frauen – und damit die Gruppe, die ohnehin eher für die Geschenkbeschaffung zuständig ist – lieben Gutscheine. Während 74 Prozent der befragten Männer gelegentlich oder oft Gutscheine verschenken, sind es bei ihnen stolze 87 Prozent.
Nuancen gibt es allerdings bei den Bundesländern. Besonders gern (gelegentlich oder oft) verschenken die Menschen in Sachsen-Anhalt (89 Prozent) und Thüringen (87 Prozent) Gutscheine. Schlusslicht sind die Hamburger mit „nur“ 75 Prozent.

Was für einen Gutschein spricht
Der wichtigste Grund für den Gutschein ist allerdings nicht etwa Bequemlichkeit oder ein Mangel an Ideen – sondern der gut gemeinte Wunsch, dass die Beschenkten sich auf diese Weise etwas aussuchen können, das ihnen wirklich gefällt. Über 70 Prozent der Befragten sahen das so.
Wenn sich Schenkende und Beschenkte weniger gut kennen, wird ein Gutschein von einem Viertel der Befragten als ideale Wahl empfunden. Und fast jeder Dritte entscheidet sich für einen Gutschein, weil er sich selbst darüber freuen würden.
Zugleich sind Gutscheine eine unkomplizierte Lösung, wenn es mit der Präsentbeschaffung einmal eng wird. So sahen es knapp 10 Prozent der Befragten.
Zu welchen Anlässen ein Gutschein geeignet ist
Besonders beliebt sind Gutscheine zum Geburtstag und zu WeihnachtenHier fanden über 90 Prozent der Befragten, dass ein Gutschein passend sei. Auch als kleines oder großes Dankeschön sind Gutscheine extrem gängig (50 Prozent).
Aus dem Adventskalender (20 Prozent) oder dem Osternest (20 Prozent) sind sie ebenfalls kaum wegzudenken. Und auch als Geschenk zum Umzug (20 Prozent), zur bestandenen Prüfung (18 Prozent) oder als kleine Aufmerksamkeit zwischendurch (20 Prozent) kommt der Gutschein an.
Bei Verliebten allerdings ist der Gutschein (noch) nicht im Geschenk-Repertoire – zumindest gilt das für den Valentinstag. Lediglich 8 Prozent der Männer und 7 Prozent der Frauen glauben, mit einem Gutschein die erhoffte Romantik sichern zu können.
Welche Personen gern beschenkt werden
Ganz oben auf der Liste der Personen, die gern mit einem Gutschein überrascht werden, stehen Freundinnen und Freunde. Fast 75 Prozent der Befragten betrachten einen Gutschein als gut geeignetes Geschenk für diese Zielgruppe.
Nahezu jeder Zweite verschenkt sie außerdem gern an die Eltern. 42 Prozent setzen auf Gutscheine, um ihre Kinder zu begeistern. 39 Prozent wählen zuweilen einen Gutschein für ihre „bessere Hälfte“ aus; die Werte bei Männern und Frauen sind dabei nahezu identisch.
Dass Gutscheine auch im Kollegenkreis ein optimales Präsent sind, findet fast jeder Zweite – allerdings nicht für den Chef. Lediglich 13 Prozent stuften den Gutschein als passendes Geschenk für Vorgesetzte ein. Ein möglicher Grund: Man möchte kein Präsent machen, das mit einem eindeutigen Geldwert versehen ist.
Zur Befragung
An der deutschsprachigen Online-Umfrage mit dem Titel „Die große Wunschgutschein-Umfrage zum Weltschenktag“ nahmen vom 30.09. bis 04.10.2021 insgesamt 7.652 Personen teil, davon waren fast 70 Prozent Frauen. Der Großteil der Teilnehmer war zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 18 und 44 Jahre alt (81 Prozent). Die übrigen Befragten fielen in die Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen (12 Prozent) und der Altersgruppe 55+ (7 Prozent).
Quelle: Wunschgutschein GmbH
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