Camping steht für Freiheit, Entschleunigung, Nachhaltigkeit und Selbstbestimmung. Einfach drauflosfahren, in den Tag hineinleben. Spontan stehen bleiben, wo es schön ist. Der Natur ganz nahe sein und erst dann weiterziehen, wenn einen die Wanderlust packt. Auf was müssen Anfänger achten, bevor sie losziehen? Sieben Tipps für Campinganfänger.
Inhaltsverzeichnis
Welches ist das richtige Gefährt für den Camping-Urlaub?
Die Wahl des richtigen Fahrzeuges für den Camping-Urlaub ist entscheidend. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, die zu den individuellen Reiseplänen passen.
Für alle, die länger an einem zentralen Ort bleiben und von dort aus die Umgebung erkunden möchten, eignet sich ein Wohnwagen. Dieser kann abgestellt werden, das Auto steht für Tagestouren zur Verfügung.
Soll ein Roadtrip mit ständig wechselnden Stellplätzen unternommen werden, beispielsweise entlang der Küste, ist ein Camper, bei dem Fahrerkabine und Wohnraum zusammenhängen, die bequemste Wahl.
Besonders beliebt sind nach wie vor VW-Busse. Mit den wendigen Vans ist man auch in engen Gassen und kurvigen Straßen flexibel unterwegs.
Eine weitere Möglichkeit ist ein Dachzelt. Dieses lässt sich auf das eigene Autodach montieren.
Was ist besser – einen Van leihen oder kaufen?
Beides hat seine Vor- und Nachteile, im Endeffekt muss jeder selbst entscheiden, ob es ein eigener oder geliehener Van sein soll.
Für Campinganfänger empfiehlt es sich, erstmal ein entsprechendes Gefährt zu leihen und zu testen: Passt Vanlife, also das Leben im Van, überhaupt zum eigenen Reisestil? Falls ja, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Wer es klassisch mag, der kann sich beispielsweise einen alten VW T2 inkl. Musiksammlung ausleihen oder mit einem vollausgestatteten Camper inklusive Stand-Up-Paddle-Board losziehen.
Auch für die Autozelt-Variante gibt es ausgestattete Mietmodelle, beispielsweise inklusive Slackline, Fahrradträger, Tischtennis-Set, Beachball und Crossboule.

Was ist beim Van-Ausbau zu beachten?
Immer mehr Menschen schaffen sich einen eigenen Van an, den sie dann nach ihren individuellen Wünschen ausbauen. Für den Umbau ist es ratsam, etwas mehr Zeit und Budget einzuplanen.
Notwendige Skills für den Ausbau sind handwerkliches Geschick, Geduld, Kompromissbereitschaft und Spaß am Probieren. Außerdem eine gute Planung und Vorbereitung. Diese beginnt mit dem Festsetzen des Budgets und der Ausbauzeit. Hier sollte ein Puffer von 20 Prozent einkalkuliert werden.
Doch alles startet mit dem richtigen Fahrzeug. Hier gibt es grundlegend zwei Wahlmöglichkeiten: einen großen Kastenwagen mit Stehhöhe, beispielsweise einen Fiat Ducato, oder einen kompakten Transporter wie den VW T6. Passende Modelle sind auf dem Gebrauchtmarkt zwischen 5000 und 10 000 Euro zu finden.
Ein genauer Fahrzeug-Check lohnt sich, denn Reparaturen können teuer werden. Sanierungsmaßnahmen, beispielsweise Rostbeseitigung, sollten vor dem Ausbau angegangen werden. Außerdem ist zu klären: Wo kann der Ausbau stattfinden, wer hilft bei Schwierigkeiten und welches Werkzeug und Material wird benötigt?
Eine wichtige Frage für die Gestaltung des Innenraums ist die bevorzugte Urlaubsweise. Fährt man meist auf Campingplätze mit kompletter Infrastruktur oder möchte man nach dem Motto “wild & free” möglichst frei in der Natur campen, wo es erlaubt ist?
Umso mehr Technik muss ins Fahrzeug, beginnend von der Stromversorgung über genügend Wasser- und Gasreserven bis hin zur Küchen- und Sanitärausstattung. Mit viel Arbeit entsteht aus dem leeren Fahrzeug ein wohnliches Reisemobil.

Was packe ich fürs Camping ein?
Im Van ist weniger Platz und dadurch kommt nur das mit, was man auch wirklich braucht. Das kann unglaublich befreiend wirken.
Nur was sind die wichtigsten Must-Haves für den ersten Camping-Urlaub? Als euphorischer Campinganfänger ist die Lust groß, viel für den Camper einzukaufen. Es besteht die Gefahr, dabei über das Ziel hinaus zu schießen. Denn gerade am Anfang muss die Ausstattung nicht perfekt sein, oftmals zeigt sich erst auf Tour, was wirklich benötigt wird.
Konkrete Packlisten für den ersten Campingurlaub gibt es im Internet, hier lohnt es sich, die Liste laufend zu ergänzen und somit von Trip zu Trip die perfekte Packstrategie zu entwickeln. Es empfiehlt sich auf Reisen eine gebündelte Liste führen, auf der alle Dinge gesammelt werden, die in der Campingausstattung noch fehlen und bei Gelegenheit angeschafft werden sollten.
Generell lohnt es sich, eine Grundausstattung an Koch- und Schlafutensilien und haltbaren Lebensmitteln parat zu haben. So ist der Camper jederzeit startklar für einen spontanen Trip. Frische Lebensmittel und Getränke können dann unterwegs nach Bedarf eingekauft werden. Auf regionalen Märkten lassen sich die Spezialitäten des jeweiligen Landes entdecken.
Wohin soll die Reise führen?
Machen Sie sich zunächst Gedanken, in welche Richtung es gehen soll. Insbesondere Campinganfänger sollten sich schon im Vorfeld eine grobe Route überlegen. Für die Wahl der richtigen Camping-Destination spielen viele Faktoren eine Rolle: persönliche Vorlieben, verfügbare Zeit, Budget oder auch die Jahreszeit bzw. das gewünschte Klima.
Für viele Camper steht im Sommer Camping am Mittellmeer ganz oben auf der Liste. Denn von den beliebten Ländern Italien, Kroatien, Spanien, Frankreich und Griechenland kriegt keiner genug: Sonne, Meer, gutes Essen, Kultur und Leute und mediterranes Flair.

in Istrien, Zadar und Dalmatien. Foto: Pixabay / Bruno Germany
Welche Küstenabschnitte sind am Mittelmeer besonders gefragt?
Der Camping-Urlaub in Südeuropa erfährt ein starkes Comeback. In Kroatien sind die Küstenabschnitte in Istrien, Zadar und Dalmatien besonders gefragt, in Italien rangiert Venetien ganz vorne. In Spanien zieht es die Camper an die Küsten von Andalusien und Katalonien, in Frankreich halten sich Mittelmeer und Atlantikküste die Waage.
Die Campingplätze und die Tourismuszentralen der südeuropäischen Länder haben gemeinsam strikte Hygienekonzepte erarbeitet, um die Urlaubsform Camping in Corona-Zeiten besonders sicher zu machen. So hat Kroatien mit dem Label „Stay safe in Croatia“ eine Kennzeichnung für ein standardisiertes und sicheres Hygienekonzept für mehr als 16 000 Campingplätze, Hotels und Restaurants entwickelt.
Wo liegen die beliebtesten Camping-Plätze?
Pincamp, das Campingportal des ADAC, hat das Nutzungsverhalten deutscher Camper im Jahr 2022 auf pincamp.de analysiert. Das Ergebnis der Untersuchung: italienische und kroatische Campingplätze erfreuen sich wieder großer Beliebtheit bei deutschen Campern. Mit dem Camping Park Umag stellt Kroatien außerdem den neuen Spitzenreiter im Ranking der gefragtesten Campingplätze.
Der beliebte Platz in Istrien springt von Platz 34 an die Spitze des Rankings, gefolgt vom italienischen ADAC Superplatz Villaggio Turistico Internazionale, der ganze 66 Plätze gut macht. Der Vorjahressieger, der Camping- und Ferienpark Wulfener Hals, bleibt der gefragteste deutsche Campingplatz und landet auf Platz 3 der internationalen Top-Liste. Mit dem Südsee-Camp schafft es ein weiterer deutscher Campingplatz in die europäischen Top 10. Ganze 32 Campingplätze steigen neu in das Europa-Ranking ein, auch hier stammt der überwiegende Teil aus Italien und Kroatien.
Die 10 gefragtesten Campingplätze bei Pincamp Nutzern in Europa waren in 2022:
- Camping Park Umag (Kroatien, Vorjahr: 34)
- Villaggio Turistico Internazionale (Italien, Vorjahr: 68)
- Camping- und Ferienpark Wulfener Hals (Deutschland, Vorjahr: 1)
- Zaton Holiday Resort (Kroatien, Vorjahr: 6)
- Centro Vacanze Pra‘ delle Torri (Italien, Vorjahr: 46)
- Camping Bijela Uvala (Kroatien, Vorjahr: 36)
- Südsee-Camp (Deutschland, Vorjahr: 45)
- Aminess Maravea Camping Resort (Kroatien, Vorjahr: 4)
- Camping Marina di Venezia (Italien, Vorjahr: 28)
- Camping Omisalj (Kroatien, Vorjahr: 3)

Campingplatz per App auswählen und buchen
Die ADAC Camping- und Stellplatzführer App ist die digitale Ausgabe des ADAC Campingführers sowie des Stellplatzführers. Sie bietet Informationen, Bilder und Kartenmaterial zu 21 000 Camping- und Stellplätzen. Filterfunktionen zu Lage, Ausstattung und mehr als 50 000 Camper-Bewertungen erleichtern dem Anwender die Suche. Favoriten und Notizen lassen sich ganz einfach in der Cloud speichern.
Zusätzlich lassen sich online buchbare und am selben Tag verfügbaren Campingplätzen suchen. Die Buchung wird dann auf Pincamp, dem Campingportal des ADAC durchgeführt.
In der App ist die die digitale ADAC Campcard 2022 integriert, mit der Camper durch zahlreiche Rabatte bares Geld sparen. Die ADAC Camping- und Stellplatzführer App ist ab sofort für das Jahr 2022 im Apple App Store sowie im Google Play Store verfügbar.
Quellen: Jochen Schweitzer und, PiNCAMP powered by ADAC Camping GmbH
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