Am Ende des Tages landet nicht verkauftes Brot häufig im Müll. Das muss nicht sein. Mithilfe einer App erfahren Sie, wo Sie leckere Backwaren zu einem günstigeren Preis kaufen können. Diese lassen sich mit 3 Tipps einfach Aufpeppen.
Backwaren sind eines der am häufigsten verschwendeten Lebensmittel. Egal ob Brot, Brötchen oder süßes Teilchen, das Überangebot führt laut einer Studie des WWF zu einer enormen Verschwendung von Lebensmitteln. In vielen Bäckereien landet jede fünfte Backware im Müll. Etwa 1,7 Millionen Tonnen Gebäck schmeißen wir pro Jahr in Deutschland weg. Das entspricht einer Ernte von fast 400 000 Hektar Ackerland. Das entspricht einer Fläche, die größer ist als die spanische Insel Mallorca. Außerdem werden 2,46 Millionen Tonnen Treibhausgase unnötig ausgestoßen.
Unverkauftes Brot und Brötchen per App retten
Die App Too Good To Go zur Lebensmittelrettung hat eine passende Lösung parat. Über die gleichnamige Plattform können Bäckereien, Backshops und Cafés übriggebliebene Backwaren zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholer anbieten. Das können zum Beispiel Baguette, Stückchen oder Kuchen sein, die den Tag über nicht verkauft wurden, aber viel zu schade zum Wegwerfen sind. Was genau in einer sogenannten „Magic Bag“ landet, ist immer eine Überraschung. Verkauft wird sie in der Regel zu einem Drittel des Originalpreises.
Mehr als 8500 Partnerbetriebe in ganz Deutschland machen bereits bei Too Good To Go mit, davon knapp 3500 Bäckereien.
„Die Überraschungstüte mit Backwaren ist bei unserer Community super beliebt. Mehr als 9 Millionen Mahlzeiten wurden über die App seit dem Start im Jahr 2016 schon gerettet, davon allein 3 Millionen bei Bäckereien, Backshops & Co. Das entspricht mehr als einer Überraschungstüte pro Minute!“, freut sich Laure Berment, Country Managerin bei Too Good To Go Deutschland.
7500 Tonnen CO2-Äquivalente konnten auf diese Weise schon in der Kategorie Backwaren eingespart werden.
Auch bei teilnehmenden Partnerbetrieben kommt das Too Good To Go-Konzept sehr gut an. Matthias Bergmann, Inhaber der Familienbäckerei Bergmann, geht es dabei vor allem um das Thema Wertschätzung: „Als Bäcker tut es einem richtig in der Seele weh, wenn man sieht, wie viel am Ende des Tages im Müll landet. Unsere Backwaren werden täglich frisch mit viel Liebe hergestellt und es ist toll, dass sie mit Too Good To Go kurz vor Ladenschluss doch noch dankbare Abnehmer finden. So müssen wir nichts wegwerfen und die Nutzer freuen sich über leckere Backwaren zu einem günstigeren Preis.“
3 Tipps zur Verwendung von übriggebliebenem Brot und Brötchen
Doch nicht nur in deutschen Bäckereien, sondern auch in den eigenen vier Wänden landet vieles davon der Tonne. Mit etwas Kreativität kann jeder Einzelne dazu beitragen, dass weniger Backwaren verschwendet werden.
Brot, Brötchen oder Croissants vom Vortag schmecken nicht mehr so gut? Stimmt gar nicht! Mit diesen drei praktischen Tipps für daheim können gerettete Backwaren im Handumdrehen aufgepeppt werden:
- Aufbacken: Knuspriges Gebäck, wie zum Beispiel Brötchen, sind am Kauftag natürlich am krossesten. Das ist aber kein Grund, es am nächsten Tag nicht mehr zu essen. Jede Art von weich gewordenem Brot oder Brötchen einfach mit etwas Wasser rundum befeuchten und dann im Backofen oder Toaster kurz aufbacken.
- Neu erfinden: Backwaren sind ein echtes Allroundtalent. Wie wäre es mit dem beliebten Klassiker French Toast, bei uns auch als „Arme Ritter“ bekannt? Dafür wird das Brot in eine Milch-Eier-Mischung getränkt, angebraten und mit Pfeffer und Salz oder Zucker und Zimt gegessen.
Wer etwas mehr Zeit investieren möchte, kann sich an Brotchips oder Brotauflauf versuchen. Für die Chips einfach altes Brot in dünne Scheiben schneiden und zerkleinern. Mit etwas Öl bestreichen und mit Kräutern würzen, dann backen. Oder für einen Auflauf Brot in grobe Stücke schneiden, mit Gemüse, Knoblauch und Kräutern vermengen und alles in einer Auflaufform in den Backofen geben.
- Einfrieren: Wenn der Hunger mal nicht so groß ist oder es an Inspiration fehlt, können gerettete Backwaren ganz einfach für später eingefroren werden. Extra-Tipp: Brot in Scheiben geschnitten in den Tiefkühler geben und nur so viel auftauen, wie benötigt wird. Am besten schmeckt es, wenn man es gefroren toastet. Eingefrorene Brötchen lassen sich bei ca. 100 bis 150 °C gut im Backofen aufbacken.
Wer sein Brot möglichst lange frisch genießen will, bewahrt den Laib bei Zimmertemperatur und im Dunkeln auf. Dabei ist das Brot umso haltbarer, je größer der Anteil an Roggen, Schrot oder Sauerteig darin ist.
Hier geht´s zur App:
Das könnte Sie auch ingteressieren
Einkauf planen – so werden Sie zum Lebensmittelretter
Quellen: Toogoodtogo, Verbraucherzentrale Thüringen, dpa